Gevrey-Chambertin an einen Chinesen verkauft

Das Schloß Gevrey-Chambertin (aus dem XIIten Jahehundert ) und das dazu gehörende Weingut wurden für 8 Millionen Euros einem Chinesen verkauft, der in Macao Spielkasinos besitzt. :crazy: Geld, Geld, Geld !
http://www.magma.fi/internationellt/le-figaro/vin-le-chateau-de-gevrey-chambertin-vendu-a-un-chinois

Da sind angeblich nur 2 ha Weinberg dabei. Einheimische wollten zwischen 3,5 und 5 Mio € zahlen.
Das Schloss selber dürfte ein Sanierungsfall sein.
Hier an der mittleren Rhône/ Rhône septentrionale sagt man, dass eine Familie ab 5 Hektar vom Wein leben könne. Allerdings kenne ich nur Winzer in der Region, die mindestens 12 ha besitzen/ bestellen.
Gruß aus der Drôme
Aperdurus

Näheres hier über das Entsetzen der Einheimischen und deren Meinung:
ledauphine.com/economie-et-f … le-chateau
Gruß aus der Drôme
Aperdurus

Xenophobes Geschreibsel in dem Artikel, Heuchelei der Pseudonostalgiker.
Erbärmlich, denn wie überall geht die Welt weiter und die Verkäufer hätten ja einen geringeren Preis ansetzen können. In Frankreich wird immer so getan, als trieben die Ausländer die Preise in die Höhe und nicht die Verkäufer, die stets meinen, Engländer und Deutsche seien so reich.
Wenn mir etwas gefällt, kaufe ich es auch und haue 5000 Euro drauf, wenn es sein muß.
Und die, die jede Woche Lotto spielen, regen sich auf, weil einer in Macao ein Spielcasino besitzt.
Nee!
Grüsse in die Runde
cb

:crazy:

In der chinesischen Weinstadt Changli kauft ein junger Chinese bei einer Auktion 2 Flaschen Elsässer Gewürztraminer Spätlese 2009 für die geringe Summe von 30.000 $ ( 23.900 €) - die kosten im Elsass 20 € das Stück - und zerbricht aus Patriotismus eine davon. Er will damit gegen die französischen Weinimporte protestieren.
Quelle :

Hätte ein Wallstreet-Banker eine solche Flasche auf dem Kopf seiner Ehefrau zertrümmert, kein Wörtchen hätte es in der Presse gegeben.
Wenn ich die Zuschrift des Internauten « nicolasjammet » vom 30.08. unter dem Artikel lese, fallen mir nicht nur die vielen sprachlichen Fehler (130 Jahre nach Jules Ferry) auf, sondern auch der triefende Nationalismus, die europäische Überheblichkeit und die Weigerung zu begreifen, daß andere Lânder auf dem Weg nach oben sind.
Im Angebot der Kellerei Beyer finde ich keine Spätlese aus 2009 (dieses Gewürztraminers). Daß man für 5 Euro Endverbraucherpreis heute noch einen guten Wein herstellen können will, läßt mich schmunzeln.
Die europäischen Weingesetze, Lobbyismus und Erfindungsgabe machen alles möglich.

Daß es nur ums Geld geht und nicht ums « kulturelles Erbe », beweist die Äußerung des heutigen Inhabers von « Emile Beyer ». Nicht zufällig hat er wie einst Marco Polo den Weg nach China gefunden und freut sich über seinen Erolg. Er will ausländische Märkte erschließen, nicht missionieren.
Er kommt nicht als Wohltäter, sondern mit großem Kalkül. Der Kommentator « nicolasjammet » macht sich insofern mit seinen Ratschlägen und Vorwürfen die falschen Sorgen, denn sie bleiben ohnehin ungehört.
Gleichzeitig zeigen die gezahlten Preise die Inflation, den Wertverfall von Euro und Dollar als Tauschmittel. Schließlich laufen auch beiderseits des Atlantik die Druckpressen. Las man nicht gestern die Meldung über das neue Rekorddefizit von X Billionen im US-Staatshaushalt? Gab es nicht in Frankreich noch unlängst die witzige Forderung, Deutschland solle nicht soviel exportieren? Man kam gar nicht auf den Selbstverdacht, sich damit gegen geltendes Recht zu stellen.
Witzig deshalb, weil die Kompetenzschlingel nicht mal wissen, daß die importierenden Länder in Europa sich das Geld für die Importe in letzter Instanz in Deutschland holen (Hermesbürgschaften und über die EZB).
Das China-Thema wird uns noch weiter beschäftigen. Vor allem wenn es darum geht, europäische Firmen zu retten. Obwohl, wie man bei DOUX sieht, sogar die Handelsgerichte repreneurs aus Frankreich den Vorzug geben möchten, selbt auf die Gefahr hin, daß diese nach 2 weiteren Jahren ebenfalls insolvent sind.

Gruss
CB

Weiteres über Chinesen und den Wein: