Gegenüber dem Pariser Eiffelturm soll eine 28 Meter hohe Replik der Zwillingstürme des World Trade Centers aufgebaut werden. Auf einem der beiden Türme werden die Namen der Opfer verzeichnet, auf dem anderen Turm ist Platz für Unterschriften und Solidaritätsbotschaften. Organisator ist die Vereinigung « The French will not forget ». Eine Gedenkfeier soll um 14.46 Uhr beginnen, zu dem Zeitpunkt, als der erste Turm (nach mitteleuropäischer Zeit) getroffen wurde. Sie endet um 16.28 Uhr, dem Zeitpunkt, als der zweite Turm zusammenstürzte.
Das der Terroranschlag doch schon so lange zurückliegt-2001-…habe die Bilder noch glasklar im Kopf.
dieselbe Aktion gibt es auch in Berlin und in anderen Städten.
Vor ein paar Tagen gab mir unsere Dozentin für Englisch den Auftrag, einen Aufsatz auf englisch zu diesem Thema zu schreiben. Und prompt gab ich die Antwort, dass ich an diesem Tag auf dem Rückweg von der Arbeit war, als ich davon erfuhr. Und je mehr ich über diesen Aufsatz nachdenke, desto präsenter wird mir dieser Tag.
ich weiss auch noch, was ich gemacht habe.
immer wieder mal nachrichten gehört, zwei gitarren verkauft, was gegessen und am abend schlafen gegangen.
was war ungewöhnlich an diesem tag?
ach ja, die usa wurden angegriffen - oder hatte sich da nur wer gewehrt? oder alles nur ein schauspiel.
ok. es blieben eine menge menschen auf der strecke, passiert in jedem krieg. und wieviele menschen verrecken geradejetzt, so beim lesen, in der ganzen welt in irgendeinem krieg, den wir mitfinanzieren.
trauertag? nein, für mich nicht. eine aggressive macht hat einen tag mehr für sich, das ist es. und alles passt ins übliche schema des staates
der untergang der « maine »
die versenkung der « lusitania »
pearl harbour
twin towers
War 11 Tage vorher in Damaskus, Syrien angekommen und schloss gerade beim Umzugsauspacken die Glotze an (nur Antenne, noch keine SAT-Schüssel), da flimmerte auf einem der beiden einzigen syrischen Sender ein kommentarloses Live-Bild der qualmenden Türme mit arabischen Untertiteln.
Was los war, erfuhr ich dann am Abend in der Lobby des Meridien, wo ein Bildschirm mit CNN lief.
Danach kamen drei Jahre im « Auge des Hurrikans », alles cool und friedlich, während im europäischen Alltag bisweilen die Welt kurz vor ihrem Untergang stand, den Eindruck hatte man jedenfalls.
Eine Replik ist das eigentlich nur symbolisch. Es handelt sich um 2 Gerüste, die mit weißen Decken bedeckt sind. Eröffnet wurden sie heute Nachmittag. Hier ein Foto
Zum Glück wird das schnell demontiert !