Gaston Leroux - Le fantôme de l'opéra

Kennt einer von Euch das Buch? Wie liest es sich denn?

Ich kenne natürlich das Musical und auch das Buch von Susan Key « Das Phantom », aber das Buch von Leroux nicht. :blush:

Von ihm habe ich nur sein anderes bekanntes Buch gelesen : Le Mystère de la Chambre Jaune, erstes von der Serie mit dem Journalist-Untersucher (?) Rouletabille. Die Verfilmung (von Podalydès, mit Azéma und Arditi) und die von dem Folgeroman Le Parfum de la Dame en Noir sind sehr sehenswert.

Danke, der Titel kommt auch sehr bekannt vor, entweder habe ich das schon mal gelesen oder als Film gesehen…
Jedenfalls hab ich schon mal gelesen, dass er diesen Roman als Fortsetzungsgeschichte für eine Zeitung geschrieben hat.

Ermittler oder Detektiv. Aber zusammen setzen würde ich die beiden begriffe nicht. Eher würde ich sagen. „Der Journalist, der als Detektiv tätig ist.“

Das Buch , das Phantom der Oper" hat mit dem Musical wenig zu tun. In allen Folgen ermittelt der Journalist Rouletabille (aber nicht im Phantom der Oper), der immer von seinem Freund Sainclair begleitet wird. Sainclair spielt übrigens die gleiche Rolle wie Watson in Conan Doyles Krimiromanen.
Rouletabille könnte als sehr sympathischer und methodischer Mensch (mit grossem Scharfsinn) bezeichnet werden, der sich bei seinen Ermittlungen nur an die Logik hält. Gaston Leroux hat eigentlich Fortsetzungsromane geschrieben, in denen wir immer mehr über Rouletabille erfahren ( über seine Geburt, sein Privatleben, seine Hochzeit…). Im Prinzip beginnt der Roman mit einem Rätsel und endet mit einem Geheimnis, das erst im nächsten Roman gelüftet wird.
Was den Stil angeht, so muss ich zugeben, dass er ein bisschen altmodisch ist (oder gar langweilig). Als Teenager habe ich die ersten Bücher gelesen, aber ich habe mich nie richtig für die Abenteuer von Rouletabille begeistern können. Denis Podalydes hat die zwei ersten Romane inszeniert, es ist ihm übrigens gelungen, diese erdrückende Atmosphäre und die etwas schleppende Handlung wiederzugeben.
Man könnte die Bücher von Gaston Leroux mit den Romanen von Maurice Leblanc vergleichen. Allerdings sind die von Leblanc etwas aufregender, denn der Held, Arsène Lupin, ist ein sehr mondäner Einbrecher, der als König der Diebe gilt. Es ist immerhin lustiger, wenn ein zweifelhafter wenn auch mit sehr guten Manieren ausgestatteten Manieren Gauner den Detektiv spielt.

Ich hab das mal gelesen, auf Deutsch. Und etwas später auch das Musical gesehen. An alle Details erinnere ich mich nicht mehr, aber mir scheint doch, die Handlunglinie des Musicals orientiert sich sehr an der Vorlage von Leroux, wenn auch natürlich nicht alle Nebenschauplätze und Seitengänge der verwinkelten „Opéra Garnier“ im Musical Platz haben.

Weshalb meinst Du, dass die beiden wenig miteinander zu tun haben, lilo?

Ich fands damals - wies Musical - kein umwerfender Stoff in dem Sinn, dass es mich nachher noch jahrelang beschäftigt hätte. :smiley: Aber „Pflicht“ für Parisreisende ist das Phantom schon, einfach weils so berühmt ist. Und erst noch angenehme „Pflicht“, weil man eine auf alle Fälle spannende, süffige, melodramatische Geschichte vor sich hat und sich keinesfalls durch die Seiten quält.

Liest sich eigentlich wie Butter - zumindest auf Deutsch :mrgreen:

Das wollte ich lesen. Danke Dir, nebenstelle. :merci:

Und allen anderen danke ich natürlich auch für die Mühe. :slight_smile:

Wo ich jetzt lese, was ich über Gaston Leroux geschrieben habe, so stelle ich ja fest, dass ich gar nicht auf Souris’ Frage geantwortet habe. Es tut mir leid. Aber ich habe immerhin einen sehr lustigen Ausdruck gelernt : liest sich wie Butter…