Der französische Staatspräsident hat eben versprochen, der krisengeschüttelten presse écrite (auf gut Deutsch: « Printmedien ») in den nächsten drei Jahren je mit zusätzlichen 200 Millionen Euro Staatsgeldern zu helfen. Schon jetzt subventioniert der Staat die presse écrite mit fast 300 Millionen Euro pro Jahr.
Zwei Eigenheiten in Frankreich gegenüber den Nachbarländern: Die Bevölkerung bevorzugt Wochenmagazine und Zeitschriften und liest vergleichsweise (sehr) wenig Tageszeitungen, die Druckkosten sind im Vergleich zu den Nachbarländern sehr viel höher.
Viele Zeitungen haben in den letzten Jahren Partnerschaften gesucht mit finanzkräftigen Investoren, selbst die linke Libération gehört inzwischen zu einem Drittel einem rechten Financier aus der Bankiersfamilie Rothschild, andere gehören bereits ganz zu grossen (Rüstungs-)Konzernen.
Hier ein Überblick über die wichtigsten Erzeugnisse:
Le Monde www.lemonde.fr (ausgebauter internationaler Teil)
Le Figaro (rechts, wird immer mehr zum « Sprachrohr » der Regierung). www.figaro.fr
Libération (einst eine Experimentalzeitung, lanciert in der linksradikalen Intellektuellenbewegung nach der Studentenrevolte 68, längst etabliert) www.liberation.fr
Les Echos (die Lektüre der Wirtschaftselite) www.lesechos.fr
La Tribune (etwas populäreres Wirtschaftsblatt) www.latribune.fr
L’Humanité (kommunistische Parteizeitung mit grosser Tradition und noch grösseren finanziellen Problemen) www.humanite.fr
Aujourd’hui en France (erscheint in Paris als das Hauptstadtlokalblatt « Parisien » - vergleichsweise gutgemachter Boulevard) www.leparisien.fr
Ouest France (die Zeitung mit der grössten Auflage des Landes, wird mit diversen Lokalausgaben in ganz Westfrankreich vertrieben). www.ouest-france.fr
Courrier International (einzigartiges und hochinteressantes Format: sorgfältige Auswahl von interessanten, übersetzten Artikeln aus diversen Zeitungen von allen Kontinenten) www.courrierinternational.fr
Le Monde Diplomatique (linker, globalisierungskritischer Blick, Begründerin der postmarxistischen Bewegung Attac) www.monde-diplomatique.fr
Rue89 (Webzeitung, lanciert von einigen abgesprungenen Libérationredakteuen) www.rue89.fr
Ja, die Zeitungen in Frankreich. Das ist wohl so eine spezielle Sache. Ich schaue noch nicht ganz durch was da alles läuft mit politischen Ausrichtungen, Pressefreiheit etc.
Ich lese manchmal die Libération. Mir gefällt die Themenauswahl und ich habe den Eindruck, dass die wirklich gut recherchieren und Hintergründe und Zusammenhänge aufzeigen, die andere nicht behandeln. Außerdem gibt es noch einen Grund: Das Format der Zeitung. Ich hasse diese riesigen Tapeten wie Figaro und auch Le Monde, wobei letztere noch im Rahmen ist. Die Libération kann man schön im Zug lesen, ohne dass es jemanden stört und man hat alle Artikel im Blick und nicht nur die, die sich im Blickfeld befinden, also unten rechts
Mehrfach in der Woche, wenn ich am Bahnhof in Hamburg warte, gehe ich in den Zeitungsladen und gucke alle französischen Zeitungen und Magazine druch. Dabei fällt mir auf, dass sich gerade die Wochenzeitungen extrem vond en Deutschen unterscheiden. Die sind ganz dünn, mit viel Werbung und kurzen Texten und ziemlich teuer. Einmal habe ich den Point gekauft. Also mit Spiegel, Focus oder selbst mit dem Stern kann man das nicht vergleichen. Eigentlich schade.
Rue 89 lese ich gerne. Darauf aufmerksam geworden bin ich durch ein Radiofeature im NDR, da wurde diese Online-Zeitung vorgestellt. Interessant finde ich, dass die Leser an dem Betrieb der Redaktion teilhaben können udn auch über das Internet in die Redaktionskonferenzen eingreifen können. Das ist eine gute Idee und sicher förderlich für die Glaubwürdigkeit der Presse.
Ich lese ein bisschen « Sud-Ouest » die Zeitung von meinem « Länder » (Gironde)…
aber ich mag nicht dieses Medien (Sud-ouest oder andere Zeitung) es gibt immer ein Politikerpartei hinter den Zeitung, und das mag ich nicht ! Ich mochte also meinem Idee « bauen », und ich Ideen des Journalist
Ich höre mehere Radio, und mache ich mich meinem Meinung
Beim Lesen einer Tageszeitung setz ich dann doch lieber auf eine Sprache, die ich versehe: Süddeutsche Zeitung - alleine schon aus Zeitgründen
Bin ich unterwegs in Frankreich, so bewaffne ich mich natürlich mit einem französischem Blatt; alleine schon deshalb, um nicht gleich als Tourist abgestempelt zu werden.
Insofern sind mir auch regionale Blätter wie etwa DNA (denk ich immer an Gene), La Marsaillaise/La Provence, SüdWest und West bekannt…
Zum Lesen komme ich allerdings nur begrenzt Schließlich fahr ich ja nicht zum Zeitunglesen nach F
Online informiere ich mich wenn, dann meist über Le Monde (während der Wahlkämpfe)
Am häufigsten lese ich wohl die[size=150] L’Equipe [/size]was mir sehr geholfen hat der [size=200]Fußballfachmann [/size]auf [size=150]Bonjour Frankreich[/size] zu werden
so mach ich das auch: immer mittwochs kann man mich einmal die Champs-Elysées hoch- und runterstolzieren sehen, auf dem Kopf das Béret und unter dem einen Arm die Baguette, unter dem andern den Canard Enchaîné
Nee, die Zeit, wenn ich die mal in die Finger bekomme, nehme ich erst mit nach Hause, schneide sie klein und hefte neu
Übertroffen wird die Zeit nur noch von der Media Markt Reklame.
Ehrlich, so FREI aus dem Bauch heraus hätte ich jetzt gesagt PAULETA
Damit hätte ich allerdings vollkommen ignoriert, dass du kein Portugiese bist
Und warum sonst sollte gerade ein Schweizer nach 2004/05 fragen
Hat man denn schon Straßen und Plätze in der Schwyz nach ihm benannt ?
Mit seiner Treffquote ist Alexander Frei ja quasi ein zweiter Wilhelm Tell
Trifft immer → leider ist er nach seinem Wechsel nach allerdings auch immer öfter verletzt)
Soweit ich weiss gibts erst einen Alex-Frei-Cup in seiner Heimatgemeinde (…seinem Heimatkaff) Biel-Benken…
Zurück zu den Zeitungen.
Zwei erscheinen mir noch erwähnenswert, abgesehen von den Regionalblättern wie Ouest-France, Sud-Ouest, Voix du Nord, Provence und Desoxyribonukleinsäure pardon, Dernières Nouvelles d’Alsace DNA* etc, nämlich:
Journal du Dimanche (JDD): die Sonntagszeitung (deutlich auf der sarkofreundlichen Linie) www.jdd.fr
La Croix: gutgemachte, politische Tageszeitung mit christlichem Hintergrund (damit wir nicht vergessen, dass Frankreich trotz (zwei)hundert Jahren Laizismus einmal die « älteste Tochter der katholischen Kirche » war ) www.la-croix.com
@michelmau: Kannt’ ich gar nicht. Merci für den Tipp.
*gehört übrigens, wie praktisch die gesamte Regionalpresse des französischen Ostens, dem Est républicain! groupe.estrepublicain.fr/