Wie erging es euch eigentlich bei euren ersten französischem Buch?
Also ich habe mir Robinson Crusoé aus einem französischem Antiquariat geholt und bin echt am verzweifeln, so ein richtiger Lesefluss ist da noch nicht zu erwarten …
Bis jetzt heißt es lesen, nachschlagen, notieren, lesen …
Wobei ich die Handlung dann aber auch verstehe, nur ist es sehr mühsam …
Ich lese gerne was auf französisch und durch mein Studium muss ich das ja auch
Mein erstes Buch war eine dieser kleinen, vierzigseitigen Klett-Lektüren, damals in der neunten Klasse. Die hat bei uns keiner verstanden und ich auch nicht. Die zweite war dann einfacher und mehr unser Niveau. Von da an ging es dann.
Das erste französische Buch, das ich freiwillig außerhalb der Schule gelesen habe, war Bonjour Tristesse von Françoise Sagan. Ohne Annotationen versteht man zwar weniger, aber es liest sich flüssiger. Und die Passagen, die ich nicht verstand, habe ich mir dann einfach ausgedacht. Ein bisschen später dann las ich eine Zusammenfassung des Buchs auf Deutsch und stellte fest, dass alles ganz anders war, als ich dachte
Ich schlage so gut wie keine Wörter nach. Nur wenn ich was unbedingt wissen will und wenn mir nach 100 Seiten auffällt, dass dasd Wort immer wieder kommt und ich nun langsam mal wissen sollte, was das heißt
Hin und wieder lese ich aber auch Bücher, wo ich fast alles nachschlage, was ich nicht weiß, einfach um Vokabeln zu lernen. Das kann helfen, das Lesen ist dann aber keine wirkliche Freude mehr. Bei L’Etranger von Camus habe ich das so gemacht und auch bei Une Jeunesse von Patrick Modiano. Da war das sehr hilfreich.
Was ich nicht mehr mache beim Lesen und gleichzietigem Nachschlagen, ist in einem Wörterbuch blättern. Nach einer Zeit weiß man zwar schon die Seiten, wo welcher Buchstabe steht, aber es nervt. Da benutze ich dict.leo.org, lese eine Seite, untertreiche im Text und suche dich Vokabeln dann da.
Vorteil des Lesen von Romanen auf französisch: Mit der Zeit könnte man sogar fließend im Passé Simple sprechen. Schade, dass das keiner macht
Hast du "Le petit Prince " (Autor : Antoine de St Exupéry) gelesen ??
Im Frankreich sagt man dass es ein Buch für Kinder ist… aber wenn die Erwachsene noch dieses Buch gelesen sollen, verstehen wir besser dieses Buch (es ist schwer zu erklären !!! im Kinderzeit du hörst oder liest dieses Buch… Du errinnerst dich von « Dessine-moi un mouton »… Wenn du Erwachsene geworden bist, verstehst du besser was möchtet St Exupery erklären ! )
Also ich würde nicht gerade mit einer Übersetzung aus dem Englischen wie « Robinson » anfangen…
Ein guter Einstieg sind BDs, da gibt es so viele verschiedene, und die Bilder helfen zum Verständnis. Dabei ist das sprachliche Niveau z. B. bei Asterix durchaus gehoben. Empfehlen kann ich auch Maigret-Krimis, also von Simenon. Da wäre es möglich, sich zuerst den Film anzusehen und dann das Buch zu lesen, dann weiß man, worum es geht.
Ja Kissou, ich liebe es auch, dieses Buch. Es begleitet mich schon viele, viele Jahre und es gab eine Zeit, da wäre ich nicht ohne es in der Tasche aus dem Haus gegangen. Und wenn ich es verschenke, dann nur ganz, ganz besonderen Menschen und das waren bisher nur 3…
Wir haben es im Französisch-Unterricht gelesen und ich finde es auf Französisch noch besser als auf Deutsch.
Kann mich cri-zi nur anschliessen! Maigrets lesen sich relativ leicht und Comics (Asterix, Tim und Struppi oder was auch immer) sind eine ausgezeichnete Methode, um in kleinen Häppchen Dialoge zu lernen, so wie man ihnen im « echten » Leben tatsächlich begegnet!
Einige andere Tipps :
*Bücher, deren Geschichte man schon kennt. Das macht das Lesen einfacher. Auch Übersetzungen. Lieber übersetzungen als gar nichts
*Kurze Bücher, wie Märchen oder Novellen.
*Möglichst moderne Bücher. Sonst kann die Sprache sehr schwierig sein.
*Bücher mit viel Handlungen und wenige Beschreibungen, wie Krimis oder Abenteuerromane. Mit Beschreibungen wird man oft mit spezifischem Wortschatz konfrontiert
Du solltest es auch mit Anna Gavalda ( je voudrais que quelqu’un m’attende quelque part) oder mit Erix Emmanuel Schmitt ( Odette tout le monde) versuchen. Es sind Novellen. Die meisten sind kurz, überhaupt nicht anspruchslos, witzig, humorvoll, manchmal auch ergreifend und sehr zugänglich.
An mein eigenes erstes Buch auf französisch kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber « Le petit prince » ist ein guter Kandidat…
Was ich als « Einstieg » empfehlen würde sind die Geschichten von « Le Petit Nicolas » von R. Goscinny. Da sie aus der Sicht eines Kindes geschrieben sind, ist die Sprache (und besonders der Satzbau) recht einfach. Die einzelnen Geschichten sind kurz und überschaubar (4 - 5 Seiten), und daher auch für die Lektüre zwischendurch gut geeignet. Und keine Sorge: es handelt sich nicht um ein reines Kinderbuch. Ich persönlich finde es ziemlich komisch, wie den « vernünftigen » Erwachsenen der Spiegel vorgehalten wird
« Le petit Nicolas » ist zum Einstieg natürlich gut geeignet. Kein passé simple, und so
Was ich (überraschenderweise) auch sehr einfach zu lesen fand, war « Le seigneur des anneaux ».
Ich schlage übrigens auch viele Worte nach. Grad am Anfang gab es viele « Kleinworte », deren Bedeutung ich immer wieder vergessen oder verwechselt habe (tant de, tant que, en tant que…). Die, die immer wieder auftauchen, habe ich mir auf ein Blatt geschrieben, dass dann immer neben meiner französischen Lektüre lag.
Was ich mal auf der Seite der écoute, glaub ich, gesehen habe, sind zweisprachige Bücher. Wie man die auch früher in der Schule hatte. Die eine Seite Französisch (oder Englisch) und die andere Deutsch. Ich denke, das ist auch nicht schlecht zum lernen.
Von ihm habe ich « Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran », allerdings auf Deutsch. Ich kann mir vorstellen, dass es sich auf Französisch auch gut liest.
Das wird jetzt Abiturthema in Baden-Württemberg. Ehrlich gesagt, ich finde es ein bisschen zu leicht, ich habe es schon mal mit einer 10. Klasse gelesen. Wenn ich denke, dass früher meistens Camus oder Sartre Abi-Themen waren… Schmitt gehört für mich zu dieser neuen Wellness-Literatur, die dem Leser wohlfeile Rezepte für ein gutes Leben anbietet, anstatt Fragen und Zweifel in ihm zu wecken und sein Problembewusstsein zu erweitern. Aber das ist der Trend… Infantilisierung allenthalben.
Kann ich nur zustimmen. Ich habe nur Oscar et la dame rose gelesen, fand es allerdings sprachlich leicht, und obwohl es angenehm war, stimmt das mit dem Wellness und Fragen und Zweifel vollkommen!