Französische klassische Musik.

Deutschland/Österreich sind die bedeutendsten Länder in der Musikgeschichte, das ist klar. Trotzdem hat Frankreich auch schön dazu beigetragen.

Weltweit bekannte Hits der französischen klassischen Musik sind zum Beispiel :
Marc-Antoine Charpentier - Te Deum (1690 oder 1693)
Jacques Offenbach (gebürtiger Deutscher) - Galop Infernal (aus der Operette Orphée aux Enfers, 1858)
Georges Bizet - L’amour Est Un Oiseau Rebelle (aus der Oper Carmen, 1875)
Léo Delibes - Duo Des Fleurs (aus der Oper Lakmé, 1883)
Erik Satie - Première Gymnopédie (1888)
Maurice Ravel - Boléro (1928)

Andere bekannte Komponisten sind Lully (gebürtiger Italiener), Couperin, Rameau, Berlioz, Saint-Saëns (übrigens der erste Komponist, der ein Werk speziell für einen Film komponierte, 1908), Fauré oder Debussy.
Ob Chopin Franzose war…?

Und jetzt seid ihr dran. Welche Komponisten bzw Werke aus der französischen Musikgeschichte hört ihr gern ?

Und vergiss nicht Pierre Boulez! den vielleicht berühmtesten zeitgenössischen Komponisten (Neue Musik). Ein begnadeter Lehrmeister und Dirigent ausserdem. Und noch immer voller Spielfreude und Energie mit seinen über 80 Jahren!

Ausserdem: Olivier Messiaen mit seinem atemberaubenden Quatuor pour la fin du temps, das Messiaen als Kriegsgefangener in einem Lager bei Görlitz komponierte und mit Mitgefangenen einstudierte.

ausserdem: Paul Dukas

Ich finde, nach der Bach´schen Toccata und Fuge in d-Moll ist die Toccata aus der 5. Orgelsymphonie von Charles Maria Widor (1844 -1937) das genialste Orgelstück, was jemals komponiert worden ist. Da läuft es einem heiß und kalt den Rücken runter, wenn man das in einer großen Kathedrale hört. Wow!
Widor gehört zu den ganz großen Franzosen.

youtube.com/watch?v=dJCt-4VMlms

Ich finde es gibt einige Stücke, die in der richtigen Atmosphäre zum heulen schön sind.

Chopin? Geboren in Warschau, oder?

Entscheidet der Geburtsort allein über die Staatsangehörigkeit ? Sein Vater war aus Lothringen, und Chopin hat den größten Teil seiner Karriere in Paris gemacht… Andererseits ist er in Polen aufgewachsen, und das prägt seine Musik sehr…

Außerdem einige von meinen Favoriten aus Frankreich :
Fauré - Dolly 1, Berceuse (für 4 Hände, 1894)
Poulenc - L’embarquement Pour Cythère (für 2 Klaviere, 1951)
Massenet - Méditations (aus der Oper Thaïs, 1894)

Püh, darüber hab ich gar nicht nachgedacht. Wiki sagt das zur Staatsbürgerschaft

Persönlich zieh ich den Herren, Maurice Ravel, den Basken vor. Besonders das Klavierkonzert in G. Der Amerikaner George Gershwin hatte Ravel besucht und wollte von ihm das Komponieren lernen.Ravel antwortete: „Ich muß von Ihnen lernen.“

Von der hervorragenden Martha Argerich gespielt.

Es gibt hier eine enge musikalische Verwandschaft zwischen Gershwin und Ravel, besonders inder 3. Bewegung.
:wink:

Ich finde man sollte auch nicht Camille Saint-Saëns vergessen. Ganz bekannt müsste eigentlich der Karneval der Tiere sein.

Ich höre sehr gerne die alten Troubadoure. An Namen fällt mir jetzt nur Bertrand de Born ein.

Oh ja, Woolito, die Widor-Toccata ist auch mein allerallerliebstes Orgelstück, einfach phänomental phantastisch!!!

Ich liebe auch Bachs « Toccata und Fuge » (wobei es die ja inzwischen sogar als Handyklingelton gibt… :wink: ), aber die Widor-Toccata liegt bei mir noch einen Tacken vorne, ich liebe dieses « Wilde », « Schräge », das ja die frz. Orgelkomponisten - die ja GANZ GROSS sind! - ausmacht. Das müsste man bei seiner kirchlichen Hochzeit zum Auszug gespielt bekommen! :slight_smile:

Genauso großartig: Die « Toccata » aus der « Suite gothique » von Léon Boellmann. (Sorry, das Trema krieg ich hier gerade nicht hin… :wink: ) youtube.com/watch?v=G0Fj3UD8 … re=related

Wahnsinn! Da läuft’s mir auch heiß und kalt den Rücken runter… Frz. Orgelmusik… :heart:

Und Saint-Saens ist natürlich auch toll, ich mag vor allem seinen « Karneval der Tiere ».

Saint Saens ist ein , meiner Meinung nach, zu Unrecht verkannter Komponist . :frowning:
Sein Rondo capriccioso ist ein echtes Kunstwerk.
Hier von Isaac Stern gespielt :

Weil es hier einige Orgelfans gibt, zu denen ich mich übrigens auch zähle, will ich auf den englischen Komponisten Edward Elgar aufmerksam machen. Es gibt eine Transkription seines Stückes Pomp & circumstance durch E.H. Lecare für Orgel.
Dieses Stück habe ich in Frankreich zum ersten Mal gehört. Insoweit hat es mit Frankreich zu tun. In der Kirche, in der ich das Stück zum ersten Mal hörte, gab es jedenfalls stehende Ovationen dafür.
Wer hier
youtube.com/watch?v=n5JJ4l2 … re=related
bis über die 3. Minute aushält wird mit vollfettem Orgelklang belohnt. Leider ist die Aufnahme technisch nicht sehr gut. (Vielleicht kennt jemand eine technisch bessere Version).
Viele Organisten meinen ja, sie müssten die Königin der Instrumente zur piepsenden Harmonika degradieren. Nein, eine Orgel muss die Bauchdecke zum Vibrieren bringen, man sollte den Wind spüren, die Wände sollten beben.
Was viele nicht wissen, dass es Orgeln mit 10, ja sogar 8 Hz - Pfeifen gibt. Das ist fast eine Oktave tiefer als das menschliche Hörvermögen reicht. Diese tiefen Töne sind nur körperlich spürbar, man nennt die entsprechenden Pfeifen auch Demutspfeifen. Man wollte wohl die Kirchgänger mit Infraschall die Anwesenheit einer höheren Macht glauben machen. Es gibt eine ganze Reihe dieser Orgeln in England und auch in Deutschland.
Schönen Gruß aus der Drôme
Aperdurus
Hier ist eine technisch bessere Version: youtube.com/watch?v=7eIaB6s … re=related Unglaublich-- eine Organistin :smiley:

Hallo Aperdurus,

das werde ich mir heute Abend mal anhören, danke für den Tipp!

Du hast vollkommen recht: Die Orgel muss brausen!! Und darin sind die Franzosen Meister… :slight_smile: