Wenn man gute Fernsehserien und Fernsehsendungen einschätzen möchte , soll man die Sprache des Landes ziemlich gut verstehen, und von der Regel bildet Frankreich keine Ausnahme. Jedoch denke ich, vertreten diese Filme gut Frankreich und die schnitten Franzosen. Wie schade, dass wenige Fernsehkomödie untertitelt sind, vielleicht weil sie nicht vollständig für den Export bestimmen.
Heute wird die Fernsehserie « Fais pas ci, fais pas ça » eine neue Saison anfangen.
Es handelt sich um eine Komödie, die mit realen Anekdoten inspiriert ist. Solche Anekdoten erfahren täglich Millionen von Eltern und Kindern.
Vielleicht könnte man ein bisschen mehr über Fais pas ci, fais pas ça erzählen, eine, meiner Meinungn nach, sehr gelungene Serie.
Es geht ganz einfach um das Alltagsleben zweier in derselben Nachbarschaft lebenden Familien. Die erste Staffel ist wie ein fiktives Dokumentar aufgebaut: 2 Familien wurden ausgesucht, die 2 verschiedenen Erziehungsmethoden vertreten. Die Le Pic (4 Kinder, Mutter Hausfrau, Vater sehr hoch in der Hierarchie seines Unternehmens) sind traditionnel und konservativ; die Bouley (Patchworkfamilie mit 2, dann 3 Kinder. Vater zuerst in « beruflicher Restrukturierung », dann als personal coach tätig; Mutter in der Werbebranche) sind eher modern und offen. In der ersten Staffel kommentieren die Eltern ab und zu allein vor der Kamera die Ereignisse und ihre Reaktionen. In den folgenden Staffeln wird das Format aufgegeben und wir folgen einfach dem Alltag der Familien.
Im Laufe der Serie werden viele Themen behandelt, mit denen jede Familie einmal konfrontiert wird: Matura, Wahl der Freizeitaktivitäten, Todesfall, Droge, erste/r Freund/in, Nachbarschaftsbeziehungen usw. Die zahlreiche Erreignisse des Altags fordern die Erziehungsmethoden und -prinzipien der beiden Familien heraus.
Das Ganze mit viel Humor, bunten Nebenfiguren (das Kindermädchen, die Nachbarin, die Tante von Frau le Pic usw) von bekannten SchauspielerInnen dargestellt. Durch diese Serie erlebten Guillaume de Tonquédec (Herr le pic) und Valérie Bonneton (Frau le Pic) den Durchbruch in Frankreich.
Das Einzige, was ich der Serie vorwerfen würde, ist die Tatsache, dass die von den Familien als negativ empfundenen Erreignisse sich als Missverständnis erweisen. Als die Grosseltern Le Pic nach Ägypten fliegen geschieht einen Unfall und sie werden für tot erklärt. Die Episode dreht sich also um Trauer mit interessanten Fragen: was sagt man den Kindern in solchen Fällen, muss man die Traditionen immer noch respektieren usw. Am Ende erfährt man, dass die Eltern gar nicht da war, wo der Unfall geschah…
Gleich geht es, als die Mutter Le pic ihre Tochter beim Küssen eines anderen Mädchens erwischt. Die Eltern wissen nicht, wie sie reagieren sollen, wie sie das Thema ansprechen sollen. Die Mutter geht sogar in einer schwulen Bar, um sich mit einer lesbischen Barkeeperin darüber zu unterhalten. Am Ende erklärt die Tochter, das war nur ein Versuch, und sie mag lieber Jungs.
Wenn alles doch echt wäre, würde meiner Meinung nach die Serie an Tiefe gewinnen.
Mein absoluter Favorit jeden Abend an französischer Fernsehkomödie: Parents mode d’emploi. Nach den Hauptnachrichten von France 2 um viertel vor neun für 3 Minuten. Isa(belle) (Alix Poisson, genial !) und Gaby ( ) (Arnaud Ducret, Weltmeister im Grimassenschneiden), die drei Kinder Paul, Laetitia und Jules (Ultra-Coolies) und die beiden (Schwieger)mütter (nervig, was sonst) und die lustigen Alltagsgeschichten in einer „typischen“ (?) französischen Mittelklassefamilie.
Die meiner Meinung nach viel weniger gelungene Kurzserie « Scènes de ménages » hat einen riesen Erfolg in Frankreich, und wie ich letzter Woche festgestellt habe, wurde auf Vox auf Deutsch fast 1:1 übertragen unter dem Namen « Einfach unzertrennlich »: die Farben sind fast exakt wie das französische Vorbild, nur das doch sehr populären Senioren-Paar fehlt.