Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Schnarrenberger, sorry Karrenbauer präsentiert in Saarbrücken die Idee, langfristig (bis 2043) im Rahmen einer „Frankreich-Strategie“ Französisch als zweite Amtssprache einzuführen. Auf dem Wege dorthin soll ab demnächst bereits in den Kitas mit verstärktem Französisch-Unterricht begonnen werden. Auch in der Landesverwaltung soll Französisch bald als Einstellungskriterium gelten. Französische Bürger könnten zudem gezielt für bestimmte Aufgaben in der Verwaltung angeworben werden. Bei ihrem Vorhaben setzt Kramp-Karrenbauer auf die Bereitschaft der Saarländer, die Nachbarsprache zu erlernen. Nur wenn die „Frankreich-Kompetenz“ von den Bürgern mitgetragen werde, könne sich das Saarland nach dem Vorbild Luxemburgs zum einzigen mehrsprachigen Bundesland entwickeln.
Ich habe vergeblich recherchiert, ob im benachbarten Lothringen ähnliche Pläne verfolgt werden. Anscheinend nicht.
Zweisprachige Kita, da stehen mir die Haare zu Kopf.Klar, « international ist immer schick ».
Es ist erwiesen,wenn Kinder bis zum 6. Lebensjahr eine Fremdsprache erlernen wird diese in der selben Gehirnregion abgespeichert wie ihre eigene.Somit kann es gelingen, dass sie altersentsprechende Dialoge führen können
ABER VORSICHT:
Leider ist heutzutage das eigentliche Sprachproblem die eigene Muttersprache.Sprachauffälligkeiten und motorische Probleme der Kinder nehmen in den Einrichtungen zu.Mittlerweile müssen die dortigen Angestellten schon Sprachförderung ab Krippenalter leisten, sind aber gar nicht ausgebildet dafür.
Es gibt es eine ganze Reihe anderer Fährigkeiten, die Kinder erlernen sollten,die für die Schultauglichkeit ebenso wichtig sind.
Korrektur: In einer ersten Version dieses Artikels war versehentlich davon die Rede, dass im Saarland Französisch als zweite Amtssprache eingeführt werden soll. Richtig ist, dass die französische Sprache neben Deutsch zur zweiten Umgangs- und Bildungssprache werden soll.
Und was Deutsch als gleichgestellte Sprache neben Französisch in irgendeinem Teil Frankreichs betrifft, das verbietet schon die französische Verfassung.
Frankreich hat bis jetzt die :"EU-Charta für Regional- und Minderheitensprachen " noch nicht anerkannt ! Wieso könnte es F. für eine Fremdsprache als zweite Amtssprache tun ?
Was mich betrifft, bin ich darüber sehr erstaunt, weil ich die Gelegenheit habe, oft in Saarbrücken zu gehen. Dort habe ich nicht bemerkt, die französischsprachige Gemeinschaft ist so bedeutend. Außerdem als ich mich an der Jugendherberge mich eingeschrieben habe, habe ich bemerkt, wenn auch es ein Schild gab, das hinwiest, dass Französisch gesprochen wurde, konnten wenige Empfangsleute französisch sprechen und verstehen.
Französisch als zusätzliche Amtssprache in Saarland:
über diesen Vorschlag sehe ich nur ein sehr positives Interesse, das heißt von Seiten Deutschlands, die deutsch-französische Gemeinschaft zu verstärken. Und die Franzosen ? Konnten sie sich vorstellen die deutsche Sprache als Amtssprache in Lothringen-Elsass, wenn die neue Organisation der französischen Regionen angewandt sein wird, diese die von François Hollande während seiner letzten Presskonferenz vorgeschlagen wurde ? KEINE AHNUNG. Aber es konnte vielleicht ein interessanter Einfall zu entwickeln.
Meine Schwester hat ewig lange im Saarland gewohnt, ihre Kinder sind dort in die Schule gegangen und die haben in der Schule als erstes Französisch als Frendsprache gelernt und erst dann Englisch. Das hat mich immer neidisch gemacht.
Rückblickend auf vergangene Jahrzehnte finde ich es nachvollziehbar, wenn man im Elsass häufiger die deutsche Sprache hört, gleiches gilt umgekehrt auch für das Saarland. Wobei natürlich das Elsass einen deutlich höheren Stellenwert für deutschsprachige Besucher einnimmt als das Saarland für Franzosen.
Gibt es denn im Saarland eine nennenswerte frankophone Minderheit? Oder war das nur als Gag gedacht, um sich ein bißchen weltoffener zu präsentieren?
Hier in Schleswig-Holsteins Norden gibt es ja in der Tat ethnische Minderheiten, neben der dänischsprachigen auch eine niederdeutsche und eine friesische. Über zweisprachige Ortstafeln geht es aber bislang nicht hinaus und es ist meines Wissens auch nichts geplant. Grundsätzlich fände ich das wünschenswert, es wird aber wohl schwierig werden, geeignetes Personal zu finden, bzw. das vorhandene zu schulen.
Man merkt hier im Saarland/Saarbrücken und wie ich(3 Minuten von Sarreguemines) schon sehr die Franzosen. Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob ich schon in Deutschland bin
Vor nunmehr drei Jahren wurde die Frankreichstrategie des Saarlandes verkündet. Ein Berliner Forscher möchte nun wissen, was die Bevölkerung des Saarlandes davon hält und welche Ideen sie hat. Dazu kann man an seiner Studie durch eine Umfrage teilnehmen: sr.de/sr/sr2/themen/politik/ … ie100.html
Unten im Artikel findet sich der Link.
Beim Durchsehen der Fragen und vorgeschlagenen Ideen wünsche ich mir eine Frankreichstrategie für ganz Deutschland. Die Impulse und Maßnahmen klingen sinnvoll, um den Kern Europas, Deutschland und Frankreich, wieder einander anzunähern. Kostenlose VHS-Kurse wären super und wenn man hierzulande schon überall Gymnasialunterricht in englischer Sprache anbietet, warum nicht auch in französisch? Auf bundesdeutscher Ebene würde so eine Umsetzung sicher ein noch größer Kraftakt werden als nur im Saarland, aber bestimmt eine gute Investition in die europäische Zukunft ohne England und den Beistand der Amerikaner. Das wäre gelebte deutsch-französische Freundschaft.
Bliebe nur die Frage, was Frankreich von einer Deutschland-Strategie hielte…
Also zumindest hier in NRW gibt es das, auf Realschulen genauso wie auf Gymnasien und Gesamtschulen, natürlich nicht auf jeder der genannten Schulen aber auf vielen.
Hätte ich sofort gemacht. Aber leider ist Bildung Ländersache. Niedersachsen litt zu meiner Schulzeit unter Spanisierung und heute dürfte es kaum anders sein.
Macron hat eine Deutschland-Strategie… Zumindest sah es so aus vor ein Paar Wochen auf dem Titelblatt von Libération. Die Zeitung veröffentlichte ein Grossinterview über Europapolitik und Deutschland war anscheinend im Vordergrund. Jedoch dürfte für Macron die Sprachen in der deutsch-französischen Freundschaft keine Rolle spielen. Als er in Januar an der Humboldt-Uni in Berlin eine Rede über die deutsch-französische Beziehung in Europa hielt, tat er das… auf englisch!
Die Linkskandidaten Hamon und Mélenchon scheinen eher eine Francophonie-Strategie entwickeln zu wollen; was wahrscheinlich sinnvoller ist. Deutschland wird ein Land von Alten und Migranten. Es ist kein Zukunftsland. Der EU geht es schlecht, mit 27 Ländern ist es kaum denkbar, sie gründlich zu reformieren. England verabschiedet sich von der EU, die USA wollen (wollten ?) sich von der Weltpolitik etwas zurückhalten. Die Schwächung der englischsprachigen Länder gibt anderen Regionalmächten eine Chance. Das könnte die Francophonie werden, wenn sie sich auch politisch entwickelt. Mit einer positiven Demographie und einem riesigen Potential für Investitionen und Entwicklungen in allen möglichen Bereichen, ist Afrika der Kontinent der Zukunft. Und da ein Teil Afrikas französisch als Verkehrsprache hat…
Sagen Sie mir, wie viel Geld Sie ausgegeben können, und ich sage Ihnen, wie erst Sie es meinen. Alles andere ist in einem Gespräch mit Politikern über Sprache, Kultur und Schule irrelevant.
Schleswig-Holstein gibt kein Geld aus. Ob sie es nicht können oder wollen, darf gerne anderswo debattiert werden. Ergebnis: Dänemark zahlt für das kleine Bisschen Dänische im Norden, die Friesen sterben aus, und Niederdeutsch wird genau so missachtet wie schon immer.
Saarland hat einiges zusammengerechnet, besonders im Bildungswesen. Wie viel das insgesamt wird und für wie lange besprechen wir in zwanzig Jahren, wenn wir die Daten haben.
Im Elsass stirbt alles Germanische und die deutsche Sprache insbesondere aus, es sei Deutsche kaufen alle Immobilien ab. So doof wäre die Idee nicht. Bis dahin bitte schön Bonjour und Au revoir sagen.