Im 19. und 20. Jahrhundert haben sich die Reichen Europas ganze Landstriche gekauft und prächtige Belle-Epoque-Tempel errichtet. Aktuell gibt sich sich gerade China als großer Retter von Italien und hat gefühlt halb Afrika gekauft (siehe hier). Investitionen und Erwerb von Eigentum in anderen Ländern ist also nichts Neues, aber dass das in so einer Form in einer Zeit geschieht, in der die Einen stetig noch reicher werden und die Anderen immer ärmer, ist irgendwie etwas anderes. Vor allem, wenn es nicht mehr darum geht, dass Reiche sich selber schöne Dinge kaufen, sondern wenn auch alles andere nur noch als Produkt gesehen wird, das man hin und her schiebt, um noch mehr Geld zu verdienen. Mit dem Produzieren von etwas ist kein Geld mehr zu machen. Reich werden die, die die Warenströme lenken.
Das passiert gerade in Frankreich und das Land, das versucht alles zu kaufen, ist Katar.
Die Zeitungen sind zur Zeit voll mit Artikeln über diese « Entdeckung ». Hier nur zwei lesenwerte Beispiele von gestern:
ORF: Kauft Katar Frankreich auf?
Nice Matin: Le Qatar investit de plus en plus sur la Côte d’Azur