Ts, jetzt wurde in Frankreich auch noch verstrahlter Tee entdeckt… rundschau-online.de/servlet/ … 8323011069
Nach Angaben der französischen Behörden war die Lieferung die erste, in der bei den Sonderkontrollen seit dem Atomunfall in Japan eine radioaktive Belastung festgestellt wurde.Die Belastung betrug 1.038 Becquerel pro Kilogramm. Die betroffenen 162 Kilogramm Tee aus Shizuoka wurden beschlagnahmt und sollen vernichtet werden.
Das wird diejenigen, die auf diese ungenießbaren, bittergrünen Sorten stehen, wenig erfreuen, spricht der überzeugte Kluntje-Ostfriesenteetrinker.
Und ich nehme an, dass nicht ein Besitzer der unzähligen « Salon de thé » in Frankreich deswegen beunruhigt ist. Überhaupt lustig in Frankreich: In einem Salon de thé ist der Tee ungefähr so verbreitet wie der Kaffee in einem holländischen "Koffieshop
im französischen fernsehen…NICHTS
ohne komentar.
D’accord was die Ungenießbarkeit anbelangt. „Wenig erfreuen“: NEIN! Die werden strahlen…
Gruß aus der Drôme
Aperdurus
Die grünen Tees, die ich als erklärter Teetrinker immer wieder geschenkt kriege, nehme ich zum Ostereierfärben. Gesund hin oder her.
Warum auch? Sonst könnte ja jemand auf die Idee kommen, die Tatsache auszubuddeln, nach der man das Alter eines Rhône-Weins seit 1986 am Cäsium-Gehalt bestimmen kann. Oder jemand denkt plötzlich an eine letztes Jahr veröffentlichte Studie zu der unterschätzten gefährlichen Wirkung von Tritium, dessen Ausstoß aus Kernkraftwerken an der Rhône man bisher nur dann kontrolliert reduziert, wenn alljährlich die Weintrauben in ihre entscheidenden Reifephase gehen, weil es diese merklich und unnatürlich beeinflusst.
Um exakt mit der Cäsiummethode das Alter der Weine - nicht nur der Rhôneweine- bestimmen zu können, haben wir nur eine Referenz bis jetzt gehabt: Der GAU von Tchernobyl.
Durch vagabundierendes Cäsium aus den früheren Atomversuchen werden die Ergebnisse noch verfälscht.
Klar ist allerdings, dass man mit der Cäsiummethode genau feststellen kann, wie alt ein 1990er Wein heute ist.
Nebenbei: Tritium kommt überall in der Atmosphäre vor, entsteht dort durch die Sonneinstrahlung. Aus den Atomkraftwerken tritt es meist nur in flüssiger Form ins Grundwasser aus. Wie - glaube ich - 2008 im Tricastin passiert.
Gottseidank stehen die meisten Reben - auf jeden Fall diejenigen, die guten Wein produzieren - meist nicht im Grundwasser. Die werden auch nicht beregnet. Also für Weintrinker Entwarnung.
Es kommt hinzu, daß die Winzer 2010 die AOC- Bezeichnung „Coteaux du Tricastin“ geändert haben in „AOC Grignan-les-Adhémar“, um jegliche Assoziation von vornherein auszuschließen.
Schönen Gruß von der Rhône Septentrionale
Aperdurus
Robert Parker: „Die belebendsten Augenblicke hatte ich jedoch nicht bei einem Glas Chateau Margaux oder Chateau Petrus, sondern bei einem reifen Spitzen-Côte-Rôtie oder Hermitage“
Genau das Etikett hat sich mir letztens in einem Supermarkt in den Weg gestellt. Nicht, dass ich gleich an verstrahlte Trauben gedacht hätte, aber alleine schon der Name ist nicht gerade verkaufsfördernd.
Die Enscheidung die Bezeichnung zu änderen, zeigt uns aber vielleicht, dass der Umgang mit Atomenergie auch in Frankreich immer „sensibler“ wird.
@Aperdurus
Es kommt hinzu, daß die Winzer 2010 die AOC- Bezeichnung « Coteaux du Tricastin » geändert haben in « AOC Grignan-les-Adhémar », um jegliche Assoziation von vornherein auszuschließen.
Ich hatte davon gehört.Mich würde mal interessieren, ob sich das am Umsatz bemerkbar gemacht hat.
Diese Umbenennung scheint eher für die Touristen und andere Ahnungslose veranlasst worden zu sein. Ich war kürzlich in Suze-la-Rousse, wo es eine « Université du Vin » gibt. In der dortigen Genossenschaftskellerei zeigte man sich nicht begeistert und fand sie unnötig. Einer meiner Lieblingswinzer - mit direkter Sicht auf die Centrale nucléaire findet es auch unnötig. Er verkauft gerade Wein von 2003 und 2005 zu Preisen von € 5.40 und 5,65 / Flasche. Den kann man also bedenkenlos kaufen und auch trinken.
Im Übrigen wachsen in der ganzen Gegend hervorragende Weine und werden meist von sachkundigen Winzern ausgebaut. Die kamen nach der Unabhängigkeitserklärung von Algerien schon als gelernte Winzer 1962 ins Tricastin und machten das dortige Maquis urbar. Die meisten sind sogenannte Pieds-noirs, weiße Siedler aus Algerien.
Mittlerweile gelten sehr viele Weine von dort als herausragend, wobei eben auch das Preis-Leistungsverhältnis noch stimmt. Als dortige Winzer empfehle ich Vergobbi und O+H Bour. Die Weine sind alle meist lange lagerfähig und manche ähneln im Geschmack etwas den Château-neuf-du-Pape Weinen.
Ich glaube nicht, dass die Umbenennung der Lage sich nennenswert auf die Umsätze ausgewirkt hat. Die Winzer von dort verkaufen solange, bis der Jahrgang weg ist. Dann kommt der nächste dran. Ganz simpel. Bei O+H Bour hat man häufig Schwierigkeiten, ab März/April überhaupt noch bestimmte Weine zu bekommen. Die kommen im Jan/Feb in den Verkauf.
Schönen Gruß von der mittleren Rhône
Aperdurus