Dieudonné M'Bala M'Bala

Dieudonné M’Bala M’Bala ist in der französischen Komikerszene ein bekannter Name. Der im Laufe von 20 Jahren vom linken Antirassisten zum Faschislamisten (eine ähnliche Entwicklung hat in Deutschland der ehemals linke RAF-Verteidiger Mahler gemacht) konvertierte Provokationskabarretist und Holocaustleugner bewegt im Moment die Gemüter in Frankreich. Innenminister Valls hat sämtliche Bürgermeister und Präfekten der Republik angewiesen, geplante Auftritte des bulligen Solo-Entertainers zu verbieten. Es bleibt abzuwarten, was daraus wird. Zur Zeit ist die Diskussion eher Werbung für die Show von Monsieur „Ballaballa“. :open_mouth:

sueddeutsche.de/politik/fran … -1.1857756

spiegel.de/politik/ausland/q … 42140.html

du hast völlig recht,deshalb denke ich,je weniger man über ihn redet,desto besser.
:unamused: das ist nur meine persönliche meinung :wink:

+1 :frowning:
Damals haben der Jude Elie Semoun und der Schwarze Dieudonné gemeinsam mit einem antirassistischen Sketch ganz Frankreich zum Lachen gebracht. Heute lacht nur noch der rechtsradikale "Essayist Alain Soral über Dieudonnés antisemitische Äußerungen. Es ist alles zum Kotzen.

Erstens möchte ich Woolito dafür danken,dass er über diesen Volloto mit Vernunft geredet hatte. Das ist tatsächlich sehr interessant, die Meinung der Deutschen Zeitungen darüber zu kennen.
In Frankreich wird es leider oft vergessen, vor seiner eigenen Tür zu kehren. Hoffentlich wird es diesmal gemacht !!!

Der Gottgegebene, ich weiss nicht was Gott gegeben hat!!!
Ernst gesagt, über diesen Typ sage ich nur « das möchte ich nicht geschenkt haben ».

hum… Keine Werbung für diese Mann…
Die Höflichkeit untersagt mir sagen, was ich denke… (la politesse m’interdit de dire ce que je pense… Es tut mir leid für die Übersetzung ! )

Edwin schreibt

Je mehr die französischen Medien von ihm sprechen, desto höher die Leser- und Zuschauerzahl :vamp:
Ironie des Schicksals :frowning: !!!

Eine große Mehrheit der Franzosen ( 83 %) mißbilligt Dieudonnés antisemitische Aüßerungen. 14 % dagegen , denken gut von ihm.Eine knappe Mehrheit (52 %) fragt sich , ob der Auftrittsverbot die beste Lösung ist.
Quelle :

Hallo

Das stand gestern, 10.01.2014, in Focus-online:

Frankreichs Juden fliehen vor dem wachsenden Hass

focus.de/politik/ausland/rek … 29461.html

Traurig, traurig!!

À bientôt
cers11

Ja, das stimmt das ist wirklich traurig. Und ich verstehe nicht, warum man nicht friedlich nebeneinander leben kann auch wenn man unterschiedliche Glauben hat.

warum ? ist doch ein uraltes ding : Geld und Macht… :unamused:

So. Heikles Thema für mich. Ich versuche es so kurz wie möglich zu fassen.

Leider habe ich eine überdurschnittliche Zahl an Freunden, die diesen Komiker toll finden. Es war einfach Pflicht, mich für dieses Phänomen zu interessieren…
Das Spektakulärste an Dieudonné ist der krasse Unterschied zwischen damals und heute: in den 90ern war er zusammen mit Elie Semoun DER Komiker, der sich gegen Rassismus eingsetzte. Er war sogar Kandidat an der Kommunalwahlen in Dreux (wo er früher wohnte) gegen die FN.

Heute lässt er den Negationist Faurisson in seine Bühne kommen und lässt sein Publikum zu seiner Ehre klatschen.
Heute macht er « Quenelle »-Bilder mit Jean-Marie Le Pen, der übrigens der Pate Dieudonnés Tochter ist…

Dieudonné selber sagt, er sei anti-System. Er mag kein Schwarz und Weiß und setzt sich im Gegensatz zu allem, was zum Mainstream-Denken gehört. Deswegen zum Beispiel behauptet er, man gedenke zu oft an der Shoah und dass man dabei andere Völkermörder vergisst (zB Sklaverei in Afrika). Dies sei dadurch begründet, dass die Sionisten alle Medien besitzen würden: ja, der Typ hat’s drauf mit Verschwörungstheorien.
Seine Bessessenheit bezüglich der Shoah muss nicht mehr erwähnt werden. Der Typ lässt Ananas tanzen und singt dabei « Sho ananas », als Anspielung zu einem sehr bekannten Party-Lied « cho cacao »… die Shoah mit einem dummen Party-Lied gedenken… hier kann man nicht mehr von Humor sprechen.

Sein Publikum ist mit Abstand das Schlimmste. Sie informieren sich durch Alain Sorals Website (die ich nicht verlinken werde), die voll von fantasievollen Verschwörungstheorien aller Art ist. Sie nehmen Dieudonnés Einstellung gegen alles als bare Münze und machen Quenelle-Bilder, als wären sie Schafe. Selbst denken können sie offensichtlich nicht und, das könnt ihr gerne mal zB auf Facebook überprüfen, sie verwenden immer die gleiche Rhetorik mit den gleichen Argumente: « Die Femen tut man doch nichts, wieso sind ausgerechnet wir die Opfer », « Dieudonné ist der talentierste Komiker Frankreichs » (Humor ist ja bekanntlich objektiv), « Die Karikaturen von Charlie Hebdo wurden nicht verboten, wieso sind wir die Opfer »… Schafe eben. Erschreckend.

Dieudonné hat längst keine Kontrolle mehr über seine Fans. Das ist ja auch haargenau, was er will: schaut mal ein Video von ihm, ihr werdet es sehen… er redet nur über sich. Über seine Probleme, wie brisant er ist, dass er ein Opfer der Meinungsfreiheit ist… und nach Geld betteln tut er ja auch am Ende. Schließlich braucht man Geld, wenn man das System bekämpfen möchte :slight_smile:

Valls’ Verhalten sehe ich jedoch kritisch an. Immerhin handelt es sich hier um jemanden, der Humor als Ausrede für seine zweideutigen und schizophrenie-ähnlichen Aussagen, nicht um einen Politiker, bei dem es klar ist, dass er’s ernst meint. Außerdem erinnert man sich an seine Worte über die Roma, die viele Leute schockiert haben. Diese Scheinheiligkeit sehen viele und sie ist nicht wirklich zu ertragen… Valls müsste dann extrem konsequent handeln, wenn er den Zorn vieler Leute vermeiden möchte (ich schlage Eric Zemmour als nächste vor), das wird er aber mit Sicherheit nicht tun.

:top: Dresden !
Hier äußert sich Elie Semoun sehr zurückhaltend über seinen ehemaligen Kumpel.

Der 47-Jährige kündigte an, auf den Programmteil zu verzichten, der als judenfeindlich kritisiert worden war und will somit sein Auftrittsverbot mit einer neuen Show umgehen.
spiegel.de/panorama/leute/fr … 43062.html

Interessanter Beitrag von der " Deutschen Welle" zum Thema :