Ein bizarres Bild geben die Ockerbrüche von Roussillon im Vaucluse ab, wegen derer der Ort weltbekannt ist. Gelb, orange bis hin zu rot und violett, erheben sich die Felsen aus der Landschaft , dazu die grünen « Tupfer » der Bäume und Sträucher.
Bereits in der Steinzeit haben die Menschen die Ockerpigmente zum Färben von Haut und Haaren und für die Ausgestaltung ihrer Höhlen verwendet. Später haben die Römer eine regelrechte « Ockerindustrie » entwickelt. Der Name Roussilon leitet sich vom lateinischen vicus russulus (Rotes Dorf) ab. In der römischen Damenwelt war das Ockerrot als Wangen- und Lippenfarbe begehrt, Ockergelb war als Gesichtspuder gefragt. Im Mittelalter allerdings gerieten die Brüche in Vergessenheit und wurden vollständig von Bäumen und Sträuchern überwuchert. Im 18. Jahrhundert wieder entdeckt, erfuhr das Ocker von Roussillon im 19. Jahrhundert aber erneut weltweite Bekanntheit. Roussillon galt als Welthauptstadt des Ockers. Der technische Fortschritt in der Chemie trug allerdings dazu bei, dass die Ockerbrüche ab dem letzen Jahrhundert nahezu keine Rolle mehr spielten, war doch der Abbau wegen des vielen Staubes eine nicht gerade « gesunde Angelegenheit ». Heute haben die Ockerbrüche nur noch eine touristische Bedeutung (nur noch an einem einzigen Bruch wird abgebaut). Im Andenkenladen kann man etwa eine Kiste mit Ockerkreiden erwerben.
Reizvoll ist auch der Blick auf die Ortschaft Roussillon, die malerisch, da farbenprächtig auf einem Hügel liegt.
Roussillon kenne ich, das ist wohl eine echt schöne Gegend. Sehr beeindrückend. In der Nähe gibt’s auch Gordes, der eines der schönsten Dörfer Frankreichs soll.
Und die nicht weit liegende Apt ist die französische Hauptstadt der kandierten Früchte.
Apt war ich auch schon. Ist allerdings nicht besonders schön dort, find ich. Gordes ist sehr schön… zu schön… so schön, dass sich die Schickeria dort breit gemacht hat. Ich dreh dann immer gleich um
Gordes habe ich sowieso auch nicht sooooo schön gefunden, wie man es sagt. Also das Dorf ist wohl schön, aber es gibt durch Frankreich eine Menge Dörfer, die genauso schön sind.
Leider sind die Bilder hier aus dem Beitrag verschwunden, also füge ich mal welche hinzu. Nachdem wir jahrelang immer an Roussillon vorbeigefahren sind, haben wir es dieses Jahr geschafft uns den Ort anzuschauen.
Es war ein herrlicher Tag mit Mistral und somit blauem Himmel und wundervollen 30°. Voilà
Danke Souris für die schönen Bilder. Sie wecken die Erinnerungen an mehrere Besuche dort, auch mal im Juli bei geschätzten 50° . Das Ockerpulver haftete noch Wochen später in den Profilsolen meiner Schuhe. Aber auch der Ort selber ist (in der Vor- oder Nachsaison) erlebenswert.
Wir hatten Pech, es war nämlich Markt und wir waren vorher schon Isle sur la Sorgue wo auch Markt war und da lässt man sich soooooo leicht ablenken… Andererseits hatten wir Glück mit dem Wetter, es war Mistral und somit hatten wir traumhafte Farben und traumhafte 30°
Ich habe mir einige Farbpigmente mitgebracht, und die Farben daraus sind klasse.
In Roussillon gibt es immer schöne Farbkontraste. Dein letztes Bild gefällt mir am besten, Souris. Aber nicht primär wegen des Weges, sondern wegen der Bäume: Was ist das für ein herrliches Licht! Fast schwarze Baumstämme, dunkelgrüne Blätter und dann diese unruhigen, von der Sonne beschienen fast neongrünen Blätter. Daran versteht man einmal mehr, welchen Spaß die zahlreichen großen Maler mit dem Licht der Provence hatten.
Richtig, schade dass die früheren Fotos geschwunden sind. Allerdings, wenn ich jetzt Souris Fotos anschaue und Avonleas Worten lese, schließe ich die Augen und dann mir fallen einige Erinnerungen an die Familienausflüge meiner Kindheit ein .
Ja, die Farben sind unglaublich, ich liebe auch dieses satte Grün zusammen mit dem Ocker und dem mistralblauen Himmel. Aber es sind auch andere Dinge mich immer ansprechen, wie zum Beispile Wände und Türen, Fenster, Büsche usw…