Das Jahr geht zu Ende und uns bleibt nix mehr anderes übrig als die Liste von Bilans zu ziehen wie was wo wann gut oder weniger gut war. Zu den Résolutions fürs Neue kommen wir später
Natürlich sollte da der kulinarische Rückblick nicht fehlen. Und hier natürlich speziell jenes Gericht, dass einem jeden von uns während der Reise oder ganz banal in der Trattoria oder Taverne oder dem Bistro nebenan ganz im Sinne der großen Entdecker auf den Tisch gelandet ist. (klingt ganz nach Cristo Colon )
Für mich war es - was das Essbare betrifft - ein ganz unfranzösischer Genuss, auch wenn er mich unwideruflich an jenes Getränk erinnert hat, das auf Deutsch übersetzt „mischen“ heißt und dessen Mischverhältnis wir hier tagein-tagaus leidenschaftlich diskutieren
Ich spreche hier von der Pastisada de caval einem Gericht dass ich auf dem Festa in rossa in Verona auf meinem Weg nach Südfrankreich speisen durfte.
Die Pastissade de caval so wurde mir erzählt sei die wahre Veroneser Volksspezialität. Das besondere daran, was auch sofort mein Interesse weckte, ist die Tatsache, dass es sich - wie der Name caval schon verrät - bei der Pastisada um ein Pferdefleischgericht handelt, das in mehreren Stunden zu einer breiigen Masse schmort, um schließlich auf einer Scheibe Polenta Platz zu finden und das… (von max. 3 )schmeckt, einen Hauch säuerlich eben wie es das Pferd vermuten lässt.
Das Pferdefleisch ist ja ein aussterbendes Lebensmittel und geradezu verpöhnt spätestens seit nicht nur die Töchter der Wohlhabenden sich einen Reitlehrer leisten können. So ist der Genuss von Pferdefleisch heute eine Seltenheit und war früher doch die einzige Möglichkeit für bestimmte Gesellschaftsschichten Fleisch auf den Teller zu bekommen. Das es aber gerade die Mamans der armen Schichten waren, die uns die traditionellen wohlschmeckenden Gerichte überliefert haben, brauche ich hierbei nicht zu erwähnen. Die Tatsache das heute die halbe Republik den Kochsendungen von Schuhbecks, Winklers, Melzers, Jamies hinterherlaufen liegt meiner Meinung wohl daran, dass all die alten Rezepte langsam aber sicher verschütt gegangen sind und nun neu erfunden werden müssen in den diversen Küchenschlachten(!) in TV und sonstwo (wobei ich hier nichts gegen die Qualität der Köche sage)
Der zweite kulinarische Hightlight des Jahres war sicherlich das Normannische Loch auch Trou normand" genant Normalerweise bin ich ja kein Fan der Eau de vie-Fraktion, aber der Calvados hat es schon in sich, wenn man sich darauf beschränkt ihn während des Essens zu genießen und wenig danach und auf keinen Fall nicht davor. Ob man ihn mit saurem Apfeleis mischt ist dabei wohl eher Ansichtssache, aber durchaus einen Versuch wert, wie ich herausgefunden habe.
Nun liebe Mitforumianer. Vielleicht hab ja auch ihr ein kulinarisches Fazit zu ziehen…
Alors à vos marques, prêts, partez !