Ich finde das Konzept der deutsch-französischen Schulen eine gute Sache, um nicht nur beide Sprachen zu lernen, sondern auch um sich in die Unterschiede der jeweils anderen Kultur einfühlen und sie besser verstehen zu können. Und dass das selbst für kleine Kinder gar nicht so einfach ist, zeigen die letzten beiden Absätze des Artikels. Und wie man vielleicht schon immer gewusst hat: Sehr, sehr viel hängt von der Kenntnis der Sprache des jeweils anderen ab. Und auch die unterschiedliche Sozialisation spiegelt sich in der Sprache wider.
… [i]Ein gelungenes Beispiel für die deutsch-französische Freundschaft ist die Schule in Kappel-Grafenhausen ganz sicher. Aber obwohl die Schüler viel Zeit miteinander verbringen, funktionieren echte binationale Freundschaften nicht ohne Weiteres: Die Lehrer haben festgestellt, dass Deutsche und Franzosen zwar miteinander Umgang haben, dass aber die unterschiedliche Muttersprache eine hohe Hürde bleibt. Dass sich die Grüppchen in der Pause mischen, geht noch nicht von selbst. « Ich weiß nicht wirklich warum », sagt Juliette, die seit sieben Jahren an der Schule ist, « wahrscheinlich wegen der Sprache. » Für Schulleiterin Sylvie Briançon geht die Erklärung « tiefer »: « Es gibt Zurückhaltungen, die wahrscheinlich mit der Sozialisation zusammenhängen. Beide Nationalitäten haben ihre eigene kulturelle Tradition, die bleibt. »
Ob es diese Kluft zwischen Franzosen und Deutschen auch im deutsch-französischen Gymnasium gibt, wird Juliette Zumsteeg nächstes Jahr erfahren. Dann geht sie nach Freiburg in die Schule.[/i]
Hier die website der Taubergiessen Schule Kappel- Grafenhausen. Sehr informativ.
EDIT ; völlig mit Dir einverstanden, Woolito ; die Sozialisation erfolgt vor allem durch die Sprache.Sowohl in puncto Zweisprachigkeit als auch in den sog . « Quartiers difficiles . » Wer sein alltägliches Empfinden durch Worte nicht auszudrücken imstande ist , äußert sich oft durch Gewalt.