Gibt es einen Bären im Estérel-Gebirge in Südfrankreich? Das zumindest behauptet eine englische Familie, die diese Woche dort geurlaubt hatte. Nach ihrem Bericht fanden sie sich am Dienstag bei einer Radtour Auge in Auge mit der Bestie, die sich auf die Hinterbeine stellte und die Briten in die Flucht schlug, die daraufhin aufgelöst beim Campingplatz mitten im Wald ankam. Suchtrupps per Pferd und Hubschrauber durchkämmten danach das Gebirge - und fanden keine Spuren. Kein Kot, keine abgebrochenen Äste, nichts was darauf hindeuten könnte, dass sich im französischen Süden nicht weit von den Schickeria-Orten der Riviera ein Bär sesshaft gemacht hätte.
Die Engländer reisten ab, ihre Miturlauber gehen mit der Ungewissheit gelassen um. In einem Video des Nice Matin erzählen Landsleute von ihrem besonderen Naturerlebnis im Massif: « Es gibt Schafe, Ziegen, Rehe - und jetzt haben wir eben einen Bären! Also, was als nächstes? »
Offiziell ist die Suche nach dem Bären abgeschlossen, ohne Ergebnis. Die Förster aber werden ihre Suche fortsetzen und in in Zukunft mögliche Rückzugsorte für Bären genauer untersuchen. Urlauber und die Presse bleiben skeptisch, es hält sich nicht nur die Ansicht, dass sich die Familie getäuscht hat, sondern auch, dass es der Scherz eines Verkleideten war.
Die Leser des Nice Matin/Var Matin sind sich auch unsicher: Gestern befand mehr als die Hälfte die Geschichte für wahr, heute sind es 44:56% für nicht-plausibel…
Braunbären, jedoch ausgewilderte, keine einheimischen, gibt es in geringer Zahl in den Pyrenäen auf französischer Seite, in den französischen Alpen starben sie schon Ende der 1930er aus.
Links:
Var Matin: L’ours de l’Estérel reste introuvable, 3.Juni
Pic de l’Ours, 492m Englischer Humor?