Bahnfahren hat ja meistens etwas Stressiges, Lästiges. Zumindest, wenn man in Deutschland oder Frankreich unterwegs ist. Zu volle Abteile und dann die Verspätungen…
Anders sieht es wohl aus, wenn das Bahnfahren selber das Vergnügen ist und der Zug die Verspätung in Person (bzw. Objekt…). Wenn man wie früher reist und sich dabei im Tempo der Lok die Welt vor dem Fenster erschließt, bevor man dann irgendwann ankommt. Diese Zugstrecken sind manchmal legendär, wie die Transsibirische Eisenbahn oder der Orientexpress. Eine weitere, vielleicht nicht ganz so bekannte Strecke: Moskau-Nizza.
Einmal wöchentlich fährt von Moskau über Österreich und Italien ein Zug an die Côte d’Azur und wieder zurück. Der Kontrast könnte kaum größer sein, aber man hat immerhin 49 Stunden Zeit, sich daran zu gewöhnen. In der Belle Epoque eingeführt und 2010 wieder belebt, ist diese Zugfahrt sicher ein Abenteuer für Langsamreisende, Auto- und Flugverzichter.
Heute morgen lief im NDR eine hörenswerte halbstündige Radioreportage dazu. Weil das Selber-Reisen gerade nicht geht, ist der Podcast zumindest eine Möglichkeit, sich wegzuträumen.
Von derselben Bahngesellschaft gibt es auch die Strecke Paris-Moskau über Frankfurt, Berlin, Warschau und Minsk.
Ich will unbedingt diese Strecke einmal fahren.
Will ich auch! Sollte ich irgendwann wieder langfristig in Europa sein.
Ich hatte allerdings mal gelesen, dass es etwas schwierig sei mit der Überschreitung der Grenze. Diese sei auf dem Land- und Zugweg zwischen Weißrussland und Russland für ausländische Touristen verboten. Siehe unten:
Il est à ce jour interdit aux voyageurs étrangers de franchir la frontière terrestre entre la République de Biélorussie et la Fédération de Russie, que ce soit par la route ou par le train.
Ja, das steht auch auf der Webseite der Bahngesellschaft. Man kann ab Minsk oder Warschau mit dem Flugzeug nach Moskau. Oder warten, bis wir wieder in Russland dürfen. Aber momentan schaut es sowieso schlecht aus für eine internationale Zugfahrt…
Ja mit dem Flugzeug ist das kein Problem, das Visum geht relativ fix sobald man ein Hotel gebucht hat.
Das musste ich für meine Kunden öfters mal machen, als ich noch im Tourismusbereich arbeitete
Dieses Jahr wird nix mit der Zugreise. Hoffen wir mal, dass es bald wieder gut wird.
(der Zug hält in Erfurt und es kommen so viele Erinnerungen hoch, denn dieses Zug hab ich öfters gesehen, als ich extrem früh mitm Nachtzug aus Paris oder Basel kam)