Frankreich liebt Wettbewerbe und Auszeichnungen. Da kann man am Ortseingang im Schilderwald schon einmal den Überblick verlieren: Ville/village fleuri, Petite cité de caractère, les plus beaux villages de France…
Der Wettbewerb Le village préféré des Français läutet jedes Jahr den Sommer ein. Gestern Abend war es wieder so weit, France 3 strahlte die zugehörige Rankingshow aus. Und der Gewinner ist: Saint-Vaast-la-Hougue in der Normandie. Damit setzt sich ein kleiner Trend fort, denn seit 2015 gewannen überwiegend Dörfer in der nördlichen Landeshälfte. Ploumanac’h, Rochefort-en-Terre, Kaysersberg und Cassel bilden die Reihe. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, aber sie alle haben eines gemeinsam: Sie sind pittoresk und ein Touristenmagnet. Klar, wie soll man sich auch auf einen Ort einigen, den niemand kennt?
Eines haben diese Ortschaften noch gemeinsam: es gibt dort weder aldi noch Lidl !
Und was dieses « Saint-Vaast-la-Hougue » angeht: da dürte man nur als Dinks (=double Income, no kids), ölmulti, Gay oder Gilet Jaune überleben können: ewig weit weg vom nächsten Lycée oder sogar Ecole primaire !
Da fährt man ja schon zum Einkaufen 50 km hin und zurück, dann noch die Kinder zur schule Karren, wieder abholen, …
Stelle mir gerade vor, wenn die auch noch Hobbies haben mögen, wie Fussball, Tanzkurs oder Karaté, dann braucht man ja einen angestellten Fahrer und 2 Monatsgehälter alleine für die Spritrechnung.
Né, das sollen die Voters dann mal selber Leben. Mag ja nett anzuschauen sein, aber dann schnell wieder weg, bevor die Bürgersteige hochklappen !
Ach so ! Du magst weder Gays noch « gilets jaunes ».
…und immer wieder die herablassende Haltung der « Großstadtbewohner » gegenüber " Landbewohner" ! Les "citadins " contre les « ploucs ».
Hab in einer Großstadt studiert , freue mich aber immer mehr in Kleinstädten gearbeitet zu haben und heute als Rentner in einem elsässischen Dorf zu leben.
Ich LIEBE unsere pittoresken Dörfer !
Natürlich hat ahmed seine Sicht.
Jedoch verkennt er, daß die Kids gar keine Zeit (und kein Geld) zum Besuch einer Tanzstunde haben. Sie arbeiten schließlich mehr Stunden als ihre Eltern (falls diese überhaupt Arbeit haben).
Es reicht ja nicht mal für einen Schwimmkurs, weshalb die Todesrate durch Ertrinken bei Kindern besonders hoch ist, wenn auch nicht höher als die durch Selbstmord.
In den malerischen Dörfern achte ich immer auf kaputte Fallrohre, kaputte Regenrinnen, defekte Dächer, die den « Charme » der ruralité vermitteln.
Das kann man aber nur, solange man den Kopf noch heben kann, keine « déformation osseuse » durch ständiges Smartphoneglotzen im Nacken hat.
Leerstehende commerces, verfallende Häuser, Verkaufsschilder « A vendre » runden das Bild ab.
Die Sterbestatistik zeigt oft für die kommenden 5 Jahre einen Bevölkerungsrückgang von 25 % auf.
Gemeinden wie Guémené-sur-Scorff, « petite » cité de caractère" ist durch unverantwortliche Wirtschafterei der inkompetenten « élus » (mit und ohne Schärpe) auf 135 Jahre verschuldet, wie die Cour des Comptes Régionale de Bretagne festgestellt hat, obwohl gesetzlich nur 15 Jahre erlaubt sind. Wer zieht sie zur Rechenschaft?
Ich suche bei solchen Besichtigungen gern den Bereich vor der station d’épuration auf, wo bei Starkregen die Gully-Deckel hochkommen und die Ohrreiniger und Slipeinlagen ausspucken, die nicht ins Klo gehören, aber die Kanalisation verstopfen.
Das gibt stets einen guten Einblick in die mentale Qualität der Bevölkerung.
Pittoresk, ja wirklich.
Lidl finde ich phantastisch! Nicht nur Steyrisches Kürbiskernöl, Pistazienöl usw, sondern auch polnische Rollmöpse und eingelegte Heringe - wo schon kriegt man das sonst im nationalistisch-bornierten Konsumgewerbe! Vom Bio-Obst und -Gemüse ganz abgesehen.
Ich brauche nicht im Internet vom meinem zufriedenen,abwechslungsreichen,ausgeglichenen,erfahrungsreichen,jahrzehntelangen
Leben in verschiedenen französischen Urlaubsparadiesen rumprotzen…
Ich gehe lieber gleich segeln .
Jeder werde nach seiner Façon glücklich, auf dem Land, in der Stadt, grün, schwarz, weiß oder rot. WO ist das Problem??? Neid?? Drollige Trolle haben sich wieder eingefunden…
Also das diesjährige Dorf ist ja auch bekannt als nur „La Hague“ zumindest in Deutschland ja sehr geläufig. Wobei ich doch erstaunt das es dort tatsächlich sowas wie ein Dorf gibt, dank der nuklearen Anlage gibt es hier aber eine sehr gut Infrastruktur was das einkaufen etc. angeht.
Ansonsten kann ich für mich sagen auf dem Dorf gibt es eher Solidarität und man kann dort sehr gut Leben, mit den hier schon genannten Teilweise Einschränkungen. Ich nehme aber lieber das Dorf am Meer, als die Großstadt mit allem, immer und das 24/7.
Und nun noch ein dickes an Avonlea fürs entdecken und mit uns teilen.