In Paris hat man die Qual der Wahl, was die Auswahl einer Verköstigungsstelle angeht. Natürlich sind auch viele italienische Restaurants darunter, mal fein und mal weniger fein. Eine Neueröffnung im 8. Arrondissement zieht jetzt jedoch die Blicke auf sich, ohne dass die Qualität der Küche diskutiert wird. Lucia Riina, Tochter des skandalös-legendären Mafia-Boss Salvatore Riina, zog kürzlich mit ihrer Familie in die französische Hauptstadt und gab an, ein neues Leben beginnen zu wollen. Ihr Restaurant benennt sie nun nach dem Ort ihrer Kindheit - das machen ja viele so - und nach sich selbst. Harmlos, meinen einige, furchtbar, meinen andere.
Der Bürgermeister der sizilianischen Gemeinde Corleone ist wenig begeistert:
„Toto“ Riina galt als „Boss der Bosse“, als Drahtzieher von über 150 Morden der Cosa Nostra, darunter jene Anschläge auf die Mafia-Bekämpfer Paolo Borsellino und Giovanni Falcone. Die Schwester des Letzteren hingegen gibt an, es stehe ihr nicht zu, über einen freien Menschen zu urteilen:
Ist dieses Restaurant eine Provokation, eine Gefahr oder das gute Recht einer freien Europäerin?