Heute vor 550 Jahren starb Charles VII. Leider ist er heute nicht so bekannt wie Henri IV oder Louis XIV, obwohl er Frankreich gerettet hat…
1422 kommt er an die Macht in einer für Frankreich sehr schweren Zeit.
Charles VI, sein Vater, ist geistig krank. Seit viele Jahrzehnte befindet sich Frankreich im Krieg gegen England und hatte 1415 eine schwere Niederlage bei Azincourt erlebt. Dazu herrscht im Land ein Bürgerkrieg zwischen den Armagnac und den Bourguignon. (Charles VI unterstützt die Bourguignon; Charles VII die Armagnac). Der Vater enterbt also den Sohn und 1420 wird der Vertrag von Troyes unterschrieben : nicht Charles VII soll der Thronfolger sein, sondern der englische König ! Frankreich droht also zu verschwinden.
1422 stirbt Charles 6 und der englische König wird de jure zum französischen König (übrigens haben die englischen Könige den Titel « König von Frankreich » bis Anfang des 19. Jahrhunderts behalten…)
Charles VII fand Zuflucht in Bourges, sieht sich selber als König von Frankreich, herrscht aber nur über ein kleines Territorium, von dem aus er schließlich das ganze Land wieder erobert. Mit Hilfe von Jeanne d’Arc werden Orléans und Reims 1429 befreit; Paris 1436 (Jeanne d’Arc war schon gestorben) und 1453 nach der Eroberung der Guyenne bleibt nur Calais im englischem Besitz, bis 1558.
Wegen der Gründung der ersten Berufsarmee des Landes, militärischer Erfolge, einer erfolgreichen Wirtschaftspolitik und der Wiederherstellung der königlichen Autorität machte Charles VII Frankreich wieder zu einer Großmacht.