Mon dieu!!! Was wird in Frankreich ein Bohei darum gemacht. Wochenlang wird damit geworben, die Supermärkte sind voll mit Schulsachen, Kalendern, Papieren usw.
Hier läuft alles eher still ab, morgen ist der erste Schultag und fertig. Die Liste mit den Dingen die gebraucht werden, haben wir schon vor den Ferien bekommen und die Abteilungen in den Supermärkten sind eher klein, heute werden wir noch das Instrument für Jeki abholen und dann kann es los gehen (wird auch Zeit )
In diesem Sinne: bonne rentrée!!
Und in Frankreich ist sogar google voll darauf eingestellt…
Logisch. Erst einmal ist Frankreich ein Land der Rituale und Rituale sind hierzulande nicht nur heilig, sondern auch vorgegeben. Zweitens „mobilisiert“ man sich einheitlich. Das gilt für alle wichtigen Eckdaten der kulturellen Orientierung, ob Rentrée, 14. Juli oder Steuererklärung. Und damit das auch in jedem eventuell auf andere Gedanken kommen könnenden Hirn ankommt, wird ein Bohei gemacht. Tja, und was google und Orthographie betrifft, auf Schreibweisen kann man im Land der Gallier nicht früh genug aufmerksam machen.
Ja, das stimmt, « la rentrée » ist in Frankreich ungleich wichtiger als in Deutschland, vielleicht, weil die Schule dort allgemein etwas strenger und rigider abläuft. ?? Ich glaube, als Schüler früher hätte mich das total genervt, kaum hat man Ferien, schon wird man überall an die « rentrée » erinnert.
Aber in jedem Land wird um etwas anderes ein Buhei gemacht. Hier stehen dafür in den Läden schon wieder die ersten Weihnachtssachen in den Regalen, und wir haben ANFANG SEPTEMBER. Da fasst man sich doch an den Kopf.
Ein Freund von mir, seines Zeichens Lehrer, meinte heute die Medien wären so voll mit der Werbung, dass man meinen könnte selbst die Rentner müssten am „Rentrée“ beteiligt sein.
Miriam, ja das stimmt hier ist schon das Weihnachtszeug in den Läden aber es wird noch nicht lauthals Werbung gemacht und es wird auch noch nicht frohe Weihnachten gewünscht.
Souris: Ja, Gott sei Dank, das fehlte auch noch! Ich frage mich ja, wer bei den 30 Grad, die für diese Woche noch mal angekündigt sind, schon Hunger auf Lebkuchen hat, aber jedem das seine.
Was die « rentrée » betrifft: Ich finde es gut, dass das Thema in Frankreich so wichtig genommen wird.
Heute war an den meisten Schulen in Marseille für die Schüler der erste Schultag. Lange hat er nicht gedauert, und wie man sieht, gibt es wenigstens für diese Lycée-Angehörigen angenehmere Aufenthaltsorte. Bleibt zu hoffen, dass die „Lehranstalt“ der Jungs mit den Schwarz-Weiß-Schuluniformen nicht signalisieren will, dass jeder „bunte“ Gedanke dort verpönt ist.
Für 50 Schüler der Berufsschule Paul-Valêry in Menton gab es kein rentrée.Ihnen wurde der Zutritt verboten auf Grund unangemessener Kleidung .Nun gewährt man Ihnen eine Woche um sich schick zu machen und sich den Vorstellungen des Kleidungsstils der Schule anzupassen.
Mich würde mal interessieren,welcher Kleidungsstil dort erwünscht ist.Leider geht das aus dem Artikel nicht hervor.
Und im übrigen scheint die Werbung in Frankreich bezüglich « rentrée » und der damit verbundenden und « benötigten Materialien » doch sehr einseitig zu laufen.Hat man den Kleidungsstil bei der Werbung vergessen? oder gilt generell eine festgelegte Schuluniform? rczeitung.com/index.php/provence-c ote-dazur-artikel/items/nicht-schick-genug.html
Ich kann dir versichern, es wird auch für Kleidung geworben. Und ich habe mehr als einmal gedacht, dass der Stil mehr was für ein Fest ist, als für die Schule. Ich weiß nicht wie es in franz. Schulen läuft, aber hier gibt es Spielplätze, Klettermöglichkeiten usw. da schicke ich meine Kinder nicht gerade wie aus dem Ei gepellt in die Schule…
Ganz genau!
Hab ich vor 2 Wochen gemerkt, als der Typ vor mir an der Kasse eine Packung Lebkuchen gelegt hat.
Und hm, in meiner Ecke in Deutschland waren auch alle Papeterien und Schreibwarenläden voll mit „Schul-Aktionen“ und Schultüten… lustig, dass ihr meint, wir hätten einen sehr ritualisierten Schulanfang (was auch vollkommen stimmt, keine Frage): die Schultüte ist in Frankreich unbekannt.
Es stimmt schon, auch in Deutschland wird mittlerweile viel Buhei um den Schulbeginn gemacht. Die Läden sind einfach um jedes « Event » (entschuldigung für den Anglizismus ) froh, für das sie etwas verkaufen können. Außerdem ist es mittlerweile so üblich, dass nicht nur die Eltern, sondern auch Oma, Opa und eventuell sogar die Paten bei der Einschulung dabei sind, und zwar nicht nur bei der Einschulung ins 1. Schuljahr, sondern auch wenn ein Kind in die 5. Klasse, also auf die neue (weiterführende) Schule kommt. Meine Güte, das hat es bei uns früher auch nicht gegeben!
Trotzdem… Irgendwie hat die « rentrée » in Frankreich doch noch eine höheren Stellenwert und mehr Bedeutung, finde ich. Allein schon, dass es dieses prägnante Wort « rentrée » gibt… Man hat den Eindruck, dass nach den sehr langen Sommerferien einfach aller Betrieb, der politische, berufliche, etc. wieder voll losstartet.
Wird nur vom Handel so aufgebauscht. geht vor allem darum, möglichst viel von der Allocation de rentrée scolaire (ARS) abzuschöpfen, was es ja in D’land nicht so gibt. Daher auch uninteressanter ist dort (also in D’land), ja gar nicht gibt.
Das puscht das Einkommen vieler Familien für den Monat um rund 35% nach oben, bzw. das „verfügbare“ Einkommen von vielen (nach Abzug der Festkosten a la Miete, Strom, Wasser, Nahrungsmittel), sicherlich noch um ein vielfaches.
Also: es ist einer der Monate, wo der Rubel rollt.
Mal was anderes Dazu: das Gewicht der Schultaschen
Das ist in Frankreich schon fast pervers !. In Deutschland wurde das schon vor Jahren konsequent durchdacht - und auf Gewichtsreduktion (Rückenschäden) durchgetrimmt - in Frankreich scheint das niemanden auch nur eine Bohne zu interessieren.
das Schlimme dabei: es ist viel „unnützer krams“ dabei !
Bei den Schulheften geht es schon immer los: jeder Lehrer schreibt vor: Heft A4, 96 Seiten (!)
Und am Ende des Schuljahres sind dann bei 80% der Materien gerade einmal 20% benutzt ! Das Ganze Jahr über schleppen die Schüler auf diese Art und Weise so ihre 2 kg mehr zur Schule - jeden Tag !
Ich habe vor ein paar Jahren mal ein paar Lehrer + Direktoren + Rektorat darauf aufmerksam gemacht (höflichst & schriftlich !): à la:
Resultat: 1 Jahr später, gleicher Lehrer, gleiche Schule : 96 Seiten Heft wird verlangt !
Oh Hohlsinn, manchmal tut das WEH !
(oder die werden alle von der Papierindustrie & vom Orthopädenverband geschmiert…)
Kann ich dir leider nicht zustimmen…mal meinen Stundenplan vom letzten Jahr betrachtet…Montag: Doppelstunde Deutsch (1 Schulbuch, evtl. auch Lektüre), Chemie (Schulbuch), Wirtschaft (Schulbuch), Französisch (Schulbuch und Grammatik), Mathe (Schulbuch), am Nachmittag noch eine Stunde Englisch (Schulbuch) und Bio (Schulbuch), 10.te/11.te Stunde dann noch Sport (Sportsachen)…das macht 7 Schulbücher + Sportsachen + Hefte an einem Tag!
Als ich in Frankreich war hatte ich wenigstens ein Schließfach in der Schule, wo ich dann z.B. Sportsachen lassen konnte…hier in meiner Schule in Deutschland müsste ich dieses mieten…