In diesem 2014 erschienenen Roman behandelt Guillaume Musso im Rahmen eines Kriminalromans Probleme der schwer erkrankten französischen Elitepolizistin Alice Schäfer, die desorientiert und mit Handschellen an einen Mann gefesselt, morgens im New Yorker Central Park aufwacht. Ihr Leidensgenosse Gabriel Keyne, der sich als amerikanischer Jazzpianist ausgibt, ist bereit, ihr bei der Klärung der Situation und schließlich bei der Fahndung nach dem Frauenmörder Erik Vaughn zu helfen. Musso gelingt es, die gemeinsamen Erlebnisse der beiden Hauptfiguren in einer extrem spannenden und mit vielen originellen Wendepunkten verbundenen Weise eindringlich darzustellen, wobei oft trotz der durchaus ernsthaften Problema-tik eine besondere Komik erkennbar wird. Die Hintergründe der Handlung werden, z. T. durch Rückblenden in die traumatische Vergangenheit von Alice Schäfer, in einem dramatischen Spannungsbogen erst allmählich deutlich. Der Autor präsentiert schließlich ein überraschendes Happy-End in Form einer positiven persönlichen Beziehung zwischen Alice und Gabriel, der gemeinsam mit ihr neue Chancen der Therapie und eines sinnvollen Lebens nutzen will. In diesem Roman werden in einer einfühlsamen Weise auch familiäre Probleme sowie einige wesentliche Aspekte der Welt der Ärzte und der Polizisten angesprochen. Insgesamt gesehen ist der Roman trotz mancher vielleicht irritierender Wendepunkte ein sehr unterhaltsamer und psychologisch tiefgründiger Krimi-nalroman, der die individuelle Wahrnehmung der Wirklichkeit problematisiert. Hervorzuheben sind auch die literarisch-philosophischen Zitate, die der Autor jedem Kapitel seines Romans voranstellt und die zum Nachdenken über existenzielle Probleme anregen.