Bilinguale Klassen sollen abgeschafft werden.

Seit 13 Jahren gibt es an etlichen französischen Sekundarschulen (colléges) sogenannte „classes bilangues“ (zweisprachige Klassen). Neben Englisch lernen die Schüler dort ab dem Alter von 11 Jahren u.a. auch verstärkt Deutsch, und zwar 8 bis 12 Wochenstunden. Normalerweise sind es bis zu 6 Wochenstunden. Eine „Collége-Reform“ soll diesen Anteil auf 7,5 Stunden erhöhen, aber unter Wegfall der bisherigen zweisprachigen Klassen, die ca. 15% der Schüler besuchen. Es wird befürchtet, dass Deutsch ohne die zweisprachigen Klassen weiter an Terrain verlieren könnten. Schon jetzt lernen fast die Hälfte aller Sekundarschüler Spanisch und nur 15 % Deutsch.

focus.de/politik/ausland/fra … 29985.html

welt.de/politik/deutschland/ … reich.html

Wobei die zweisprachigen Klassen in Frankreich durchaus auch als Klassen für die « Elite » gesehen werden, was natürlich auch ein Grund für deren Abschaffung sein könnte. So hörte ich vor ein paar Tagen in einem Gespräch mit unserem « Parktikanten » heraus, der sich selber nicht der Elite angehörig sieht, aber auch sicher nicht aus einer benachteiligten Familie stammt.

Leider ist das nicht ganz falsch, aber auch ein Armutszeugnis, wenn eine Ausbildung mit verstärktem (Zwei-)Fremdsprachenunterricht als „Eliteausbildung“ angesehen wird. Und dass das ausgerechnet von Madame Vallaud-Belkacem kommt, die nicht mehr viel braucht, um die elitären Höhen einer Rachida Dati zu erklimmen.

Warum nicht diese classe bilangues einfach zu Norm erhöhen ? :stuck_out_tongue:

In vielen Ländern geht es schön langsam Richtung Englisch als einzige Fremdsprache in der Schule… warum nicht in Frankreich ? :smiling_imp:

Der Unterricht der toten Sprachen ist auch gefährdet!!! Jedenfalls selten sind die Stellenangebote, die die Beherrschung der lateinischen oder altgriechischen Sprache in Wort und Schrift verlangen :imp: :imp: .
Vielleicht sollte das französische Schulwesen nur zwei Fächer bevorzugen : Internationale Englisch und Computerwissenschaft :vamp: :vamp:
Diese Maßnahmen finde ich ganz unerhört. Übrigens gibt es immer mehr französische Eliteschulen, die chinesische Unterrichte vorschlagen.

Keine Eliteschulen, sondern ganz normale Lycées. Eine Modeerscheinung, bei der ich den Eindruck habe (wenigstens hier in Aix-Marseille), dass sie sich schon wieder auf dem Rückzug befindet. Meistens sind es Eltern, die ihren ahnungslosen Kids diese Sprachwahl aufdrängen, oft dieselben, die es auch schick finden, mit Selfietotschlägern durch die Gegend zu rennen. :smiling_imp:

Da kann Madame Belkacem abschaffen, was sie will, LIDL rettet die deutsche Sprache und ihre Vermittlung in Frankreich exklusiv und postwendend. Wenn ich nicht schon ein bisschen Deutsch könnte, hätte ich heute sofort zugegriffen. :bad: