Kurz gefasst:
Frankreich hat nun über 65 Mio Einwohner
eine Geburstquote (?) von 2.01 Kinder/Frau
und dieses Wachstum der Bevölkerung kommt vorwiegend von den Geburten (283.000) im Vergleich zur Immigration (75.000)
Kommt wohl drauf an, an welcher Schule er unterrichtet. In einer Ecole Maternelle kommt er dann eher zu neuen Schülern als auf einem Lycée.
Sonka, wir verzeihen dir, wenn du jetzt wieder öfter kommst.
Vielleicht noch eine kleine Ergänzung. Inzwischen 65,5 Millionen Menschen leben in Frankreich incl. der Überseedepartments. Im metropolitanen Frankreich incl. Korsika sind es 62,5 Millionen. Die verschiedenen Zahlen werden in vielen Berichten und Statistiken oft lustig durcheinandergeworfen.
Und auch unabhängig von Geburtsraten und Zuwanderung muss man bei vielen anderen Zahlen in Frankreich einen anderen Maßstab anlegen als in Deutschland. Beispiel Paris: Die „Gemeinde“ Paris ist relativ klein und hat „nur“ 2,8 Millionen Einwohner. Der Pariser „Boulevard peripherique“ entspricht in etwa der Berliner Ringbahn. Anders sieht es bei den nach deutschen Gepflogenheiten längst eingemeindeten Agglomerationskommunen, dem Großraum Paris aus. Sie sind eigenständig und gehören nicht zu Paris. Und die gesamte Agglomeration dürfte 10 bis 12 Millionen Einwohner haben. Teilweise noch größere Unterschiede gibt es zwischen Zentralgemeinde und Umlandgemeinden bei anderen französischen Großstädten. Eingemeindungen finden aus verschiedenen Gründen in Frankreich nur selten statt.
Ich habe mich gefragt, ob die « hohe » Geburtenrate (eigentlich ist es die normale, aber heutzutage ist sie vergleichsweise hoch) auch zumindest teilweise auf rein staatsrechtliche Eigentheiten zurückführbar sind. Die Staatsangehörigkeit ist eine rechtliche Eigentschaft, in Frankreich gilt seit Anfang des 19.Jahrhunderts zwar das ius sanguinis (Recht des Blutes) - also wer französischer Abstammung ist, ist Franzose - aber daneben eben auch das ius soli. Ius soli heißt « Recht des Bodens », also wer auf diesem und jenem Boden zur Welt kommt, ist dieses oder jenes. Die Kopplung bewirkt nun, dass nicht nur derjenige französischer Abstammung Franzose ist, sondern auch derjenige, der in Frankreich geboren wurde und zumindest ein Elternteil hat, das auch in Frankreich geboren wurde, ohne dass es Franzose sein muss.
Rein theoretisch könnte der Westen all seine Geburtendefizitsprobleme loswerden, wenn man einfach das ius soli einführt und Einwandererland wird. Dann wäre rechtlich einwandfrei jeder Deutsche oder Franzose, der in dem jeweiligen Land geboren wurde.
Bei der Volkszählung geht es um Einwohner eines Landes, nicht um Besitzer einer Staatsbürgerschaft.
Wenn man sagt, dass die Geburtenrate in Frankreich 2.01 ist, werden alle Frauen gemeint, die in Frankreich gebären. Nicht nur die französische Staatsbürgerinnen.
Ob das Bodenrecht oder Blutrecht gilt, würde also nichts ändern, denn ein Kind, das in Fr zur Welt kommt, ist von den frz Statistikbehörden mitgezählt, egal welche Staatsbürgerschaft er bekommt.
Schon im dritten Jahr in Folge ist Frankreich nun das fruchtbarste Land Europas. Nachdem die Zahl der Geburten 2007 knapp unter das Niveau von 2006 gefallen war, stieg sie 2008 wieder an. 834.000 Babys wurden im vergangenen Jahr in Frankreich auf die Welt gebracht, 25.000 mehr als im Vorjahr – und so viele wie seit 1981 nicht mehr.In der Beziehung ist Frankreich eindeutig Europameister
Bemerkenswert ist ja besonders die Entwicklung zwischen 2002 und 2008 (6 Jahre!) in Sachen „un parent étranger“ (ein ausländischer Elternteil) [ 78.790 >> 105.071 = ein Anstieg um fast 34%]. Sowas könnte man reziproke Entwicklungshilfe nennen.