Endlich kann ich auch mal etwas in der Kochkategorie beitragen! Wo ich mich sonst nur mit italienischer Pasta und deutschem Brot auskenne… Und das kam so:
Ich liebe alles, was mit Walnüssen zu tun hat. Zumindest solange sie nicht in abartigen Kunst-Gerichten zu finden sind, gebraten, gekocht, mariniert etc. Nein, nur pure Walnüsse. Ich wunderte mich, dass es in Frankreich nicht mein großes Lieblingseis gibt, Walnusseis. Und das obwohl es ganz fantastische Anbaugebiete gibt, zum Beispiel im Departement Corèze. Und seit es selbst in deutschen Supermärkten keinen Instant-Walnusspudding mehr gibt, musste ich handeln und fand endlich ein Rezept zum Selbermachen, ganz ohne Ei, was bei mir wichtig ist. Erstaunt war ich aber, dass es ein französischer Pudding ist. Jetzt müssen die Franzosen nur noch ein gutes Walnusseis in die Eisdielen bringen und mein Bild von Walnussfrankreich ist wieder in Ordnung.
Das Rezept befindet sich hier. Ich habe das aber etwas modifiziert: Weniger Zucker ist gut, vielleicht 30g weniger, weil das Zeug sonst extrem süß wird und den schönen Walnussgeschmack überdeckt. Außerdem kann man ein bisschen mehr Stärke nehmen, zwischen 1,0 und 1,58974 Mikrogramm mehr. Dann wird es fester.
Im normalen Supermarkt gibt es keine gemahlenen Walnüsse . Das heißt, man muss in die Studentenfutterabteilung gehen und da ganze Walnusskerne nehmen und selber mahlen. Die Testreihe beginnt.
So etwas hat man vielleicht noch auf dem Dachboden stehen oder im Regal als Buchstopper. Was mit Kaffeebohnen geht, muss auch mit Walnüssen gehen! Das tut es auch. Aus drei Walnüssen wird nach zwanzig Minuten Kurbeln ein etwa 1,5cm hoher Krümelhaufen- aus Kaffeeresten von 1980, Staub von dreißig Jahren und vor Schreck vor dem Krach zerfallenen Walnüssen. Das chemische Zwischenergebnis lautet deshalb: Unbrauchbar für 125g Walnüsse.
Das Puddingexperiment steht vor dem Scheitern. Vor allem, nachdem das scheiterte:
Wenn die Wut sich staut, greift man am besten dazu:
Und tatsächlich! Diese Methode verspricht Erfolg. Die Walnüsse kommen in eine Plastiktüte, man hockt sich auf den Teppich und schlägt drauf ein. Geht am besten mit einer großen Suppenkelle. Nach etwa 15 Minuten sind die Walnüsse platt und fertig zum Verarbeiten.
Man erhitzt 600ml Milch und kippt dann Zucker und Nüsse gleichzeit rein und rührt so lange, bis die Milch leicht bräunlich wird von den Nüssen, also bis diese sich vollgesogen haben. Es riecht dann auch schon herrlich nach Pudding. Weil die Kurzundkleinschlagmethode nicht ganz so gut ist wie ordentlich mahlen, kippt man die fertige Milch am besten einmal durch ein Sieb, damit die gröbsten Nussstücke noch rauskommen. Das bedeutet wiederum, dass man von Anfang ein mehr Nüsse braucht, also etwa 150g. Anschließend noch ein bisschen köcheln lassen und dann die Milch/Stärkemischung einrühren. So lange rühren, bis es leicht fest wird. Das geht immer schnell. Anschließend in eine Schüssel gießen, wobei mehrere kleine Schüsseln besser sind, es kühlt schneller ab. Und warten. Eine Stunde reicht nicht, ich habe es den ganzen Nachmittag über draußen stehen gelassen und alle Stunde davon genascht . Über Nacht im Kühlschrank wird es aber fest.
Und dann kann man es essen. Die französische Version streut Zimt oben drauf. Dann ist es eine richtige Crème aux noix. Ich habe auf den Zimt verzichtet und mein Schälchen stattdessen mit Schokostreuseln aufgefüllt.
Es schmeckt sehr gut! Die Konsitenz ist allerdings unter Umständen wenig ansehnlich, wenn die Nüsse nicht alle klein genug sind. Aber man kann die Augen beim Genießen ja auch zu machen.
Wenn nachher noch was übrig ist, mache ich euch vielleicht ein Foto vom Pudding.
Fertig.
[size=75]Bildquellen: rezeptewiki.org ;shopimages.wikio.com;wdr.de[/size]