Seit Wochen ist nur von den demokratischen Revolutionen in den arabischen Staaten die Rede. Vielen ist leider nicht aufgefallen, dass auch in Niger an einer Demokratie gearbeitet wird, jedoch ganz friedlich.
Niger ist ein sehr armes Land mitten in Afrika, 2x so groß wie Frankreich mit ca 16mio Einwohner.
Ab 1999 regierte Mamadou Tandja, dessen Politik nur dazu diente, seine Macht zu stärken und seine Amtszeit zu verlängern. Als Folge seiner schlechten Politik tauchten 2005 und 2009 schwere Hungersnöte auf. 2009 wurden 7 mio Menschen betroffen.
Februar 2010 entschieden sich einige Soldaten, die Macht zu ergreifen. Unter der Führung von Salou Djibo errichten sie eine neue Demokratie. Zwischen November 2010 und April 2011 werden Volksabstimmungen und Wahlen organisiert : eine neue Verfassung tritt in Kraft und Mahamadou Issoufou wurde letzten Sonntag als Präsident gewählt. (Die Mitglieder der provisorischen Regierung hatten auf eine Kandidatur verzichtet.), eine neues Parlament wurde gewählt.
Die Aufgaben des neuen Staates sind aber riesig : Ernährung der Bevölkerung, Entwicklung des Schulsystems (kaum 40% gehen in die Schule), Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit, Terrorismus usw.