Angélique Guillaume Musso

In diesem 2022 erschienenen Roman schildert Musso die Aufklärung des Tods einer kranken, frustrierten ehemaligen Tänzerin (Stella Petrenko) und ihres drogensüchtigen Nachbarn Marco Sabatini, der sich als Maler von seiner ver-mögenden Familie abgrenzt. Der durch traumatische Erfahrungen belastete ehemalige Polizist Mathias Taillefer wird von der Adoptivtochter Stella Petren-kos (Louise Collange) kontaktiert, die die offizielle Version des Unfalltods ihrer Adoptivmutter nicht akzeptieren will. Widerwillig kooperiert Matthias Taillefer mit Louise Collange und kann schließlich nachweisen, dass sowohl Stella Petrenko als auch Marco Sabatini von einer habsüchtigen Person ermordet wurden. Den Abschluss des Romans bildet ein Happay-End für Mathias Taille-fer,der endlich mit der von ihm geliebten Frau zusammenleben kann. Der Roman ist spannend auch wegen vieler überraschender Wendepunkte. Die Charakterisierung der Hauptpersonen ist prägnant und z. T. auch diffe-renziert. Die ansatzweise bildhafte Sprache und viele literarische Zitate sowie persönliche Kommentare des Autors regen zum Nachdenken an. Im Rahmen der Haupthandlung greift Musso einige durchaus aktuelle Themen auf, z. B. Organspende, Drogenabhängigkeit, Generationskonflikte, berufliche Probleme, illusionäre Hoffnungen wie z. B. den Traum von einem schnell erreichbaren Glück und Reichtum, Partnerschaftsprobleme und Selbstjustiz. Dennoch erscheint die Handlung in vielen Aspekten sehr konstruiert und z. T. unrealistisch auch angesichts der vielen sehr überraschenden Wendepunkte. Manche von Musso angesprochenen sozialen Probleme könnten differenzierter erfasst werden. Die für Musso oft typischen mysteriös bzw. fast märchenhaft erscheinenden Elemente des Romans setzen einen für diesen Stil aufnahme-bereiten Leser voraus. Insgesamt gesehen ist der Roman trotz etlicher Schwä-chen lesenswert.