Als die Mauer fiel...

Man sollte aber nicht außer Acht lassen, dass die « Marseillaise » längere Zeit verpönt blieb. Und seit wann ist eigentlich der 14. Juli Nationalfeiertag? Seit 1880.
Wir leben halt in der Zeit der Political Correctness, der Glanz eines Feiertages soll nicht wegen dunkler Ereignisse verblassen, man darf nicht mehr von « Zigeunern » sprechen, sondern von sogenannten « Sinti und Roma » (mein Gott, das wäre genauso, als ob es verpönt wäre, von « Deutschen » zu sprechen, und man sollte stattdessen « Preussen und Bayern »*sagen! :unamused: ). Sogar bei der ungarischen Polizei hat die PC zugeschlagen, die Polizeiberichte kennen keinen « Zigeuner » mehr, der durch die neuartige Sprache der Political Correctness zum « auffällig dunkelhäutigen Täter » aufstieg. :unamused:

  • Doch, doch, so was gab es mal, und zwar in der französischen kommunistischen Presse in der Zeit der Abspaltung desTito-Regimes. Die Worte « Jugoslawien » bzw. « jugoslawisch » sollten niemals erwähnt werden.

Ehrlich gesagt, die Deutsche Geschichte scheint mir wesentlich komplizierter als jene vom revolutionären Frankreich, das ja sämtliche Maßstäbe gesetzt hat was die bürgerliche Revolution betrifft und sich deswegen gerne feiern kann, auch wenn der eine oder andere Kopf zuviel gerollt ist, und die eine oder andere Revision stattgefunden hat… bis hin zum klitzekleinen Nikolaus… aber auch die Pariser Kommune von 1871 war Vorbild für das aufbegehrende Europa

Deutschland litt immer darunter, dass es nie eine richtige Revolution gab (1848 war ja auch nur ein klitzekleine). So wie es darunter litt, dass es kein richtiges Deutschland gab, sondern nur jene Ansammlung von Kleinstaaten, die sich die Deutschen aber etwa mit ihrem feudalen Lehnswesen selber zuzuschreiben hatten, aber auch der Furcht der anderen vor einem starken Deutschland.
Ich behaupte, hätte es eine richtige Revolution in Deutschland gegeben und die letzte Chance bislang war 1918, dann wäre die Geschichte nicht nur jene Deutschlands anders verlaufen.

Als aber die deutschen Truppen heimkehrten aus dem Krieg, vollkommen verelendet und halb tot, und bar jeder Lust es noch einmal mit denselben Typen als Herren zu tun zu haben, die ihnen den ganzen Wahnsinn eingebrockt hatten; als im Zuge der erfolgreichen sowjetischen Revolution klar war wohin die Hasen laufen um Menschen zu werden, in dem Moment hat die SPD in Person von Scheidemann und Ebert ihre Republik ausgerufen. Jene SPD die noch in den Kriegsjahren, sämtlichen Kriegskrediten, Anleihen etc einvernehmlich und patriotisch zugestimmt hat.

Natürlich waren alle rechten Parteien, Konservative, reaktionäre, unternehmerische und nationale Kräften nicht abgeneigt, wenn auch, mit großer Unlust, dem Unternehmen „Republik“ beizutreten, galt es doch ihre Macht zu retten oder besser an der Macht zu bleiben, was ihnen ja auch gelang bis zur Machtübername Hitler und teilweise darüber hinaus, an der etliche von ihnen ja selbst kräftig gedreht hatten, auch in der Erwartung, dass Hitler entweder ein Spuk sei, oder zumindestens die unzureichend entwickelte deutsche Geschichte auch die „ökonomische“ wieder in die Hand nimmt.

Naja wie gesagt: 1918 standen die Zeichen in Deutschland wenn auch nur kurz auf Revolution. In Bayern etwa, als die junge Räterepublik von eben jenen „demokratischen“ Kräften mit einem Massaker zerschlagen wurde. Auf dem Ostfriedhof lagen die Leichenberge meterhoch, die der Sozialdemokrat Hoffmann und seine weißen Garden hinterließen, namentlich jene Freikorps die sich später ihrer Beteiligung beim Kapp-Putsch oder dem Marsch auf die Feldherrenhalle rühmten (sozusagen die Saat der SA und SS)

Übrigens, am 9. November wurde nicht nur die eine Republik in Deutschland ausgerufen, sondern ein zweite… jene von Karl Liebknecht, Kriegsgegner und ausgeschlossen aus der SPD, eingekerkert wg seines Widerstandes gegen den Krieg und am 15. Januar 1919 ermordert von den Handlangern von Krieg und Elend

Es war jene „Freie Sozialistische Republik Deutschland" die es nie gab…

und was haben wir aus der geschichte gelernt?

nix!

das beweist uns jede neue wahl. zwei drittel der bevölkerung gehen hin und wählen das, was sie bei jeder stammtischrede verteufeln. und verteufeln hinterher dann die, die sie hätten wählen können um etwas von dem zu erreichen, was sie eigentlich wollen.

führende franz. politiker hatten zb. angst vor der wiedervereinigung deutschlands, vor einem wieder erstarken eines grossen deutschlands, einem machtzentrum, das schon drei mal frankreich heimgesucht hatte.

also wie weit sind wir noch von « einem europa » weg?

das grösste problem universell…
die mauer in den köpfen :open_mouth:

unsere bunte presse und das gleichgeschaltete TV hält dieses denken ja auch wunderbar am leben.

oder schaut euch die unsichtbare, aber fest zementierte mauer bei unseren nachbarn in belgien an. da arbeitet sogar die politik eifrig daran.

und wo anders…
tempsreel.nouvelobs.com/speciale … niens.html
:imp: :neutral_face: :neutral_face: :neutral_face:

Viele Internetsurfer haben der Infosite « Le Post.fr » lustige Fotomontagen über das Thema: Er (Sarko) war auch dabei geschickt:

http://www.lepost.fr/article/2009/11/10/1784543_parodies-de-sarkozy-et-le-mur-et-le-gagnant-est.html

:wink:

:laughing: :laughing: :laughing:
exellent!!!

köstlich :smiling_imp:

Man musste bloß den Franzosen das Gefühl geben, mit der Wahl Sarkozys als Staatspräsident lagen sie richtig! :clap:

(Der Arnie verkriecht sich beleidigt und neidisch in seine Ecke… Er kann dem kleinen Nico das Wasser nicht reichen!:P)

na ich finde, ein österreicher reichte doch :smiling_imp: :smiling_imp:

…wußte ich, dass nun alle meine träume war werden würden - und sie wurden wahr - ALLE und ich bin glücklich,
nicht immer, aber sehr oft. und dankbar, für die erlebnisse der letzten 20 jahre und ich freue mich auf alles,
was noch passiert und bleibe optimistisch.