Auf unserer diesjährigen „Bergreise“ machen wir Station in Savoyen.
Schon immer von Bergen magisch angezogen, hat uns dieser Fleck Frankreichs bisher auf unserer Karte gefehlt.
Wir sind gefahren, um das zu ändern.
Bereits beim Erreichen der zwei Savoyer Departements fällt uns die sehr ungewöhnliche, überhaupt nicht nach Frankreich passende alpenländische Bauweise der Gebäude auf.
Wir sind begeistert von der wunderbaren Bergwelt, die man noch als sanft bezeichnen kann.
Nach kurzer Eingewöhnungsphase gibt es noch eine neue Erkenntnis – nicht nur in Italien und Spanien wird schnell gesprochen – hier auch.
Die „Savoyarden“ sprechen eine frankoprovencalische Sprache namens Arpitan, mit dem Erfolg, daß man hier „sehr schnell hören“ sollte, um überhaupt etwas zu verstehen.
Einem weiteren Punkt sei hier Rechnung getragen, nämlich daß aus dem ehemals bettelarmen Savoyen – hier kamen, ähnlich wie in Baden Württemberg, wo vor Jahrhunderten die Sklavenkinder auf den Bauernhöfen oftmals aus Vorarlberg stammten - die sogenannten Kaminfegerkinder her, die unter unmenschlichen Bedingungen in den großen Städten zu arbeiten hatten.
Heute hat Savoyen seinen Wohlstand dem Tourismus, vor allem im Winter, zu verdanken – und – der Herkunft eines formidablen Käses, des vorzüglichen „Reblochon“, eines Weichkäses, dem Camembert nicht unähnlich.
Ich finde es schön, wenn man sich seiner Wurzeln erinnert, und so erweist „le Grand Bornand“, unser Etappenziel, seinem Wohlstandsbringer alle Ehre.
Das ganze Dorf ist übersät mit unzähligen Skulpturen und Bildern von Kühen, den Produzenten des weißen Goldes.
Deswegen habe ich mir auch erlaubt, le Grand Bornand, „Le Village des Vaches“ zu taufen, das Dorf der Kühe.
Bevor ich eine Anzahl von Bildern vierbeiniger Zeitgenossen auf euch loslasse, hier noch eine paar Worte zum Campingplatz.
Camping L’Escale, nur ca. 200 m von der Ortsmitte entfernt, liegt an einer friedhofsruhigen Verbindungsstraße, die auch passenderweise zum Friedhof führt.
Der Platz hat schöne, großzügige Parzellen, ein ordentliches Sanitärgebäude, ein sehr gutes Restaurant im Uraltchalet oberhalb der Rezeption, ein schönes Hallen- und Freibad, und grenzt, wie in dieser Region nicht anders zu erwarten, an viele Wander- und Spazierwege.
Zu allem Überfluß nimmt der Platz die ACSI-Card, die Kosten sind also sehr überschaubar, Aufpreis für 10 A Strom z.B. 1,20 €.
Es gibt eine Anzahl von Geschäften im Ort, unter anderem einen sensationellen Bäcker, man kann also seine „Kiste“ ruhig stehen lassen.
Zur Anfahrt gibt es folgenden Tipp:
Sowohl die Zufahrt über die D 12 aus Bonneville, als auch die Zufahrt aus Annecy auf der D 909 kann ich empfehlen, von den Möglichkeiten, über den Col des Arraviz als auch über den Col de la Colombière muß ich Gespannfahrern abraten.
Die Straßenbreite und die Steigungen von bis zu 15 % sind nicht geeignet.
So speist man stilvoll im Chalet aus dem 19. JH. auf dem Campingplatz
In Savoyen - Kirchen mit silbernen und kupfernen Kuppeln
Das Wohnhaus der Besitzer, aus alten Teilen wiederaufgebaut
Wer sagts denn, in Frankreich gibts nicht nur Asterix und Obelix - auch Kühe können streitbar sein… (der Körper ist übrigens eine alte Badewanne
Stimmungsvoller Hochzeitstanz zur „Jumelage“ mit der Partnerstadt Quiberon
Noch eine Hochzeit - hier heiratet die Milch den Käse…
Dali läßt grüßen…
Das Heimatmuseum „Patrimoine“ im wiederaufgebauten Bauernhof
So sahs jeden Abend aus…
Es verabschiedet sich eine Gemeinde, die jeden Besuch wert ist -
und alfred,
dem die Finger rauchen