Gilles Servat ist,meiner Meinung nach, mit Alan Stivell einer der größten bretonischen Liedermacher.
Das Lied „La blanche hermine“ ist mit der Zeit zu inoffiziellem Nationallied der Bretonen geworden. Viele Bretonen empfinden es so.
Am Anfang erklärt Servat, wie er das Lied vor 32 Jahren in einem Dachkammer in Paris schrieb und es am gleichen Abend in einem bretonischen Restaurant von Montparnasse (das bretonische Viertel von Paris) vor 30 Gästen zum erstenmal sang.
Der Titel " la blanche hermine" bezieht sich auf eine alte bretonische Sage.
An einem schönen Tage ritt Konan Meriadeg, einer der ersten bretonischen Könige an einem Bach entlang, dessen Ufer recht schlammig waren, als er plötzich eine hin und her laufende kleine Gestalt erblickte. Es war ein kleines Tierchen mit schneeweißem Fell, das über einen dünnen Zweig das andere Ufer zu erreichen versuchte. Das Tierchen schien aber völlig verwirrt zu sein. Konan bemerkte dann, daß es seine Blicke auf ihn richtete, als wolle es um Hilfe bitten.
„Warum ist dieses anmutige Tier so ängstlich? Warum flieht es nicht einfach weg?“, fragte der König den Offizier ,der ihn begleitete.
" König der Bretonen", antwortete dieser, „es ist ein Hermelin. Verletzt ist es nicht, aber makellos will es bleiben. Es befürchtet sein makelloses Fell im Schlamme zu verschmutzen.“
Der zugleich verwunderte und bewegte Konan erklärte denn:„Die Ehre verlangt, daß der König es beschützt und rettet.“
Das Tierchen, als hätte es das Gespräch zwischen den zwei Männern sprang auf Konans Arm und fand im Ärmel des königlichen Mantels Zuflucht.
Der gerührte König streichelte das Hermelin und sagte: " Dir ist der Tod lieber als die Beschmutzung. Von nun an soll das Motto aller Bretonen : lieber tot als beschmutzt (gwelloc’h marv eget saotret) sein.
Das weiß Hermelin ist auf der bretonischen Nationalflagge zu sehen.(Komischerweise ist es schwarz wegen des weißen Hintergrundes!)
Hier das Lied:
Der frz.Text:
http://www.lyrix.at/de/text_show/ca3580b01928a26afcbb881057672915-Gilles_Servat_-_La_Blanche_Hermine
Ein Übersetzungsversuch (alle Korrekturen und Anregungen willkommen, natürlich.)
Heut morgen bin ich bei der Hecke um mein Feld
einer Seeleute-, Arbeiter- und Bauernschar begegnet.
Wo lauft Ihr hin, Genossen, mit geladenem Gewehr?
Wir wollen Hinterhalte legen, komm, schließ Dir unsrer Schar an!
Refrain:
Seht ihr da das weiße Hermelin, es lebe die (See)möwe und das Ginster,
Seht Ihr da das weiße Hermelin, es lebe Fougères und Clisson (zwei bret. Städte.)
Wo lauft Ihr hin, Genossen, mit geladenem Gewehr?
Wir wollen Hinterhalte legen, komm, schließ Dich unsrer Schar an!
Mein Schatz sagt, es ist Wahnsinn gegen die Franken (hier werden natûrlich die Franzosen gemaint) Krieg führen zu wollen,
Ich dagegen, sage, Wahnsinn ist es, länger in Ketten zu leben.
Refrain
Mein Schatz sagt, es ist Wahnsinn, gegen die Franken Krieg führen zu wollen,
Ich dagegen sage, Wahnsinn ist es, länger in Ketten zu leben.
Für sie wird es ohne Zweifel schwer sein unsre Kinder großzuziehen,
Für sie wird es ohne Zweifel schwer sein, denn ich werde eine lange Zeit weg sein.
Refrain
Für sie wird es ohne Zweifel schwer sein unsre Kinder großzuziehen, denn ich werde eine lange Zeit weg sein.
Bei finsterer Nacht werd ich zu ihr kommen, solange der Krieg dauert,
Wie die Frauen in schwarz wird sie auf mich warten.
Bei finsterer Nacht werd ich zu ihr kommen, solange der Krieg dauert,
wie die Frauen in schwarz wird sie auf mich warten.
Zweifellos denkt sie, ich sei wahnsinnig.
Wenn ich sie so vor dem Haus ansehe, wird mein Herz schwer.
Zweifellos denkt sie, ich sei wahnsinnig,
Wenn ich sie so vor dem Haus ansehe, wird mein Herz schwer,
wird sie mir verzeihen können, wenn ich im Kriege sterbe, daß mir die Heimat lieber war als die Liebe , die sie mir schenkte?
Refrain.