21.02. es war einmal... verdun

… ein grauen. und es begann an diesem tag.

in verdun.

ich war vor jahren dort und der ort und die geschichte haben mich sehr tief beeindruckt und hat seine spuren bei mir hinterlassen.

auf das dieser wahnsinn nie vergessen wird!

Kam gestern eine Reportage auf Arte über die Veteranen von Verdun.

ich glaube, die kommt mittlerweile jedes jahr um diese zeit.

aber vor ort sieht das alles noch mal anders aus. neben weg hauptweg, den man mit dem pkw befahren kann, stehen noch überall schilder, die das betreten des geländes verbietet. wegen munitionsresten etc. das deutsche kaiserreich hat dort bei verdun versucht, frankreich an seiner gesicherten seite zu knacken. die forts rund um den sperrgürtel von verdun galten als uneinnehmbar. trotzdem wurden die aussenringe im « handumdrehen » erobert, und im zwischengelände begann dann das massenmorden. das leben der soldaten zählte nichts, auf beiden seiten. es ging nur noch darum, wer mehr material heranbringen konnte, um den gegner zu vernichten. zur entlastung der französischen verteidiger wurde später sogar noch eine zweite front aufgebaut, an der somme.

einige der alten forts kann man heute noch besuchen, teils als museum umgebaut. aber das was auf den magen gehen kann, ist die ausstellung im gebeinhaus. hier liegen sichtbar die knochen von über 100.000 gefallenen unbekannten soldaten hier grossen glasscheiben. vor dem gebeinhaus ruhen über 10.000 franz. soldaten. über dem gesamten höhenzug liegt eine tiefe ruhe.

und unten im tal? da liegt immer noch verdun. einen teil der zitadelle kann man ebenfalls « durchfahren » auf einer art museumstour. man kann sich sehr realistisch ausmalen, welchen horror die bürger und die verteidiger dieser stadt monatelang erdulden mussten.

es ist für mich das grösste mahnmal für den frieden neben yper und seine umgebung in westflandern.

ps. für mich sind nicht solchen figuren wie pétain als helden zu verehren, sondern eher solche wie der kommandant des forts vaux s. e. raynal.

pétain war ein schlächter, dem es egal war, wieviele seiner landsleute verreckten, nur um den verhassten deutschen zu schlagen.

die ironie der geschichte. eben dieser pétain machte mit seiner regierung später gemeinsame sache mit den nazis, als diese frankreich im 2. weltkrieg besetzten.

manche vergessen eben viel zu schnell.

nachtrag:

s.e.raynal wurde bekanntlicherweise nach seiner übergabe des forts vaux an die deutschen belagerer interniert. unter anderem in mainz. nach dem grossen kriege wurde es dort stadtkommandant, lernte seine frau dort kennen. seine nachkommen leben heute in frankreich und in deutschland.

das nenne ich frieden schliessen.

ich lese gerade den roman « erziehung vor verdun » von a. zweig.

da ich ja schon in verdun und in den umliegenden festungswerken war, kann ich alles aus dem buch viel näher « miterleben ».

da meine frau eine klosteranlage in der wallonie besuchen will, kurz vor der frz. grenze, habe ich beschlossen, die fahrt auszudehnen, zu einem erneuten besuch der gegend von verdun.