Der Jardin de Repenti ist ganz den Kakteen und Sukkulenten gewidmet. Seit 15 Jahren exisitiert der Garten am Fuße des Massif des Maures zwischen Hyères und Le Luc und ist nicht nur eine Anlaufstelle für Besucher, die sich die Pflanzen anschauen möchten, sondern man verkauft auch exquisite Kakteen und steht Gartenfreunden mit Rat und Tat zur Seite. Mit Kakteen kenne ich mich nicht aus, aber es sieht wirklich so aus, als hätte dieser Garten sie alle. Es geht also weniger um Gartenkunst, sondern einzig darum, die Vielfalt von Kakteen auf unserem Planeten zu zeigen.
Drei Euro kostet der Eintritt, der angerechnet wird auf einen Kauf. Von Mitte Oktober bis Ende März ist der Garten geschlossen.
Über diesen wirklich empfehlenswerten Garten habe ich schonmal was geschrieben, deshalb zitiere ich mich ausnahmsweise mal selbst
Das Schöne an diesem Garten ist, dass man größtenteils nicht merkt, dass man in einem angelegten Garten unterwegs ist. Da das Motto „Voyage en Méditerranées“ ist, glaubt man sich manchmal mal auf einer Wanderung mitten in der ursprünglichsten Natur und das ist ganz groß. Wenn Gartenarchitekten das hinkriegen. Dieser Garten hat alle seine Auszeichnungen und Lorbeeren verdient.
Die Villa Noailles oberhalb von Hyères war die erste moderne Villa auf französischem Boden. Drei Jahre, von 1923 bis 1926, wurde an dem futuristischen Bauwerk gebastelt. Der Bauherr, der Vicomte de Noailles, ließ auch einen Garten anlegen, der zu der Villa passte: Er beinhaltet einen kubistischen Garten, er verkörpert die Ideen des Art Deco, der Grundriss ist der eines Dreiecks. Gabriel Guevrekian, ein bekannter französisch-amerikanische Landschaftsarchitekt, wurde mit der Gestaltung jenes Gartenteils beauftragt. Das sieht jetzt so aus:
Der größte Teil des Gartens ist aber geradezu gewöhnlich, man findet einen Kräutergarten und einen Baumpark, außerdem viele einheimische Pflanzen. Der Eintritt ist frei.
Unfassbare 154 Jahre alt ist der berühmteste Bambusgarten Europas, der sogar seit zwei Jahren den Status eines « Monument Historique » hat. 1856 begann Eugène Marzel asiatische, afrikanische und nordamerikanische Bambusarten zu akklimatisieren und anzupflanzen; seit 1902 ist der Garten geöffnet und wurde seitdem kontinuierlich durch andere Pflanzen (etwa Ahorne, Palmen) und weiteren Bambus erweitert. Blickfänge sind die Bonsais. Weltweit gibt es etwa 80 Bambusarten mit insgesamt über 1300 Gattungen. Heute fasst der Garten fünfzehn Hektar, ein Besuch dauert etwa zwei Stunden. Zwölf Gärtnern bietet der Park einen Arbeitsplatz und vier Spielfilme wurden dort schon gedreht
1956 wurde der Garten einer schweren klimatischen Prüfung unterworfen, strenger Forst zerstörte weite Teile der exotischen Pflanzenwelt und einzig Bäume und der Bambus hielten dem Winter stand.
Von März bis November ist die Bambouseraie geöffnet und bietet durch seine Pflanzenkomposition jeden Monat ein anderes BIld. Im März und April blühen die Magnolien(bäume) sowie zahlreiche japanische Pflanzen, darunter die Camélia japonica. Im April dann beginnen die Bambusse zu wachsen, darunter eine Art, die in 24 Stunden mehr als einen Meter wächst! . Auch im Mai blüht es heftig, Rhododrenden und Azaléen machen den Garten pink und rot. Der Juni ist die beste Zeit für den Bambus, zudem faszinieren die Riesenpflanzen Alocasia und Heracleum, die auf kleinen Fotos beinahe aussehen wie deutsches Unkraut - wenn da nicht mit auf den Fotos ein Mensch wäre, der neben den Giganten aussieht wie eine Puppe.
Nach dem Sommer findet der Garten im Herbst zu den Farben zurück, die Blätter asiatischer Anpflanzungen färben sich bunt, Indian Summer mitten in Frankreich.
Eine Baumschule und eine Pflanzenboutique schließen sich an den Gartenan, wer will kann also seine neue Liebe - sofern er sich den Namen abgeschrieben hat - mit nach Hause nehmen. Einen Appell noch an zukünftige Besucher: Lasst den Quatsch, in den Bambus eure Namen und das Besucherdatum reinzukratzen! Das ist eine Pest da und in anderen Gärten.
7,50€ für Erwachsene und 4,50€ für Kinder kostet der Eintritt.
Von links oben nach links unten: Der Wassergarten, Riesenbambus (ca.40m hoch), Was Pinkes, Männlicher Ginkobaum, Sequoia, Bonsai.
Bildquelle: www.bambouseraie.com
Wow, von dieser Bambouseraie sammeln unsere Kinder jedes Jahr Prospekte ein, wir haben auch schon oft die Empfehlung bekommen da mal hin zu fahren, dass es so beeindruckend aussieht habe ich aber nicht gedacht… Mal sehen mit der « Train à vapeur des Cévennes », die in Andouze startet, zu fahren macht den Kindern bestimmt auch Spaß. Aber eigentlich wollen wir dieses Jahr mal an die Ardèche… seufz
Offenbar sind deine Kinder auch so fleißige Prospektsammler wie ich es war.
Ich habe meine Informationen aus zwei Faltblättern aus den 90ern, die ich fein säuberlich archiviert hatte…
ich bin leider nicht so ein toller bildermacher und reporter…
aber hier in der nähe gibt es einen botanischen garten,im park eines kleinen chateau.
es gibt allesmögliche,bambus,tropische blumenpracht,bäche und teiche im japanstil mit den unvermeidlichen carpes koi.
aber das wirklich aussergewöhnliche ist ein grosser etang voll mit asiatischen lotuspflanzen. vendee-touristique.com/parcfloral.htm
Ja, das sind sie wohl. Aber ich kann das auch. Ich habe neulich im Haus meiner Eltern noch ein paar alte Quittungen gefunden u.a. noch einen „Bon pour une gaufre gratuite“ von einer Buvette in Pyla. Die würden wahrscheinlich nicht schlecht staunen, wenn ich 30 Jahre später damit auf der Matte stehen würde.
edwin, das sieht ja beeindruckend aus und das Kind ist auch farblich passend dazu gekleidet.
Toulouse braucht einen japanischen Garten! Das war die Ansicht des Bürgermeisters Pierre Baudis, als er 1981 den Auftrag zu dem Bau einer der größten japanischen Gärten in Frankreich gab. Siebentausend Quadratmeter groß ist er und hat ebenso wie zum Beispiel die schon vorgestellten Gärten Domaine du Rayol (Var) und Bambouseraie (Gard) die Auszeichnung als « bemerkenswerten Garten », des « Jardin Remarquable ». Beeindruckend fand Baudis wohl vor allem die mittelalterlichen Gärten in Kyoto, die wie der Garten von Monaco strengen Harmonieregeln folgten.
Besonders ist der Garten schon aufgrund seiner Lage, denn mildes und feuchtes Seeklima gibt es in Toulouse nicht.
Pflicht in einem solchen japanischen Garten sind ein Teehaus, ein See (700m²) und ein Steingarten. Et voilà, Toulouse hat auch alles! Auch hier spielen die Laternen wie schon in Monaco eine besondere Rolle in der harmonischen Kompostion des Gartens. Monaco verzichtete aber auf die Mini-Nachbildung japanischer Landschaften; Toulouse hat Hügel aufgeschüttet um sich noch näher an die japanischen Vorbilder anzunähern.
Der Garten ist ein öffentlicher Park, er kostet keinen Eintritt und ist ganzjährig zugänglich.
Ja, ich weiß, aber wir machen ja schon einen Tagesausflug zur Ardèche, denn wohnen tun wir immer in der Camargue. Und bei dem was wir schon alles auf dem Plan haben, sehen wir das Meer gar nicht, fürchte ich. g
Aperdurus hat mich auf zwei sehenswerte Gärten aufmerksam gemacht, traut sich aber nicht, sie selber vorzustellen. (Ist doch so, oder? ) Einer davon ist der hier:
Poterie Hillen, Thermes-Magnoac , Hautes-Pyrenées
Viereinhalb Hektar Land hat das deutsche Ehepaar Hillen im Laufe von zwanzig Jahren zu einem Paradies verwandelt, das als besondere Eigenheit auch gleichzeitig eine Ausstellung - besser gesagt eine Inszenierung! - ihrer Töpferkunst ist. In einem Zeitungsartikel sagte die Gartenmutter Renate Hillen zu den Beweggründen, diesen Garten anzulegen: „Unser Ziel war es die Artenvielfalt zu sichern, damit Fauna, Flora und der Mensch in vollkommener Harmonie miteinander leben können.“
Die Natur durch die Pflanzen und die Kultur durch die Töpfersachen sollen also harmonieren. 2010 wurde dieses Konzept von höchster Stelle honoriert und die Poterie als „Jardin remarquable“ ausgezeichnet.
Anders als viele botanische Gärten verfügt dieser auch über große Grasflächen, sodass man sich etwas mehr heimisch fühlen könnte. Denn mal ehrlich: Wer von uns hat schon einen Garten, indem sich tropische Pflanzen an tropische Pflanzen reihen? Man kann auch ruhig mal ein paar Rasenstücke ausstellen. Ansonsten gibt es auch einen mittelalterlichen Garten, Themengärten nach Region sortiert; einen "Jardin du Sud"und eine „Mare du Nord“, gleich mehrere Wasserflächen und auch wieder Bambus. Insgesamt mehr als 4.000 Pflanzen haben in den Pyrenäen bei den Hillens eine Heimat gefunden (Das klingt jetzt wie Gnadenhof für Tiere, aber man muss seine Formulierungen ja auch mal variieren )
Wer den Garten sehen will, kann vorher anrufen und reservieren. Auch als Kulisse für eine Traumhochzeit stellen die Besitzer ihren Garten zur Verfügung.
Was der Eintritt kostet, lässt sich leider nirgends finden, die Homepage ist zwar dreisprachig, aber leider auch unübersichtlich.
Wie kann man bei persönlichen Erfahrungsberichten denn nicht parteiisch sein?
Ich habe doch extra dazu aufgerufen, eure Lieblingsgärten vorzustellen und ich glaube unsere Mods würden darüber hinwegsehen, wenn wir für die ein bisschen Reklame machen
Jardin des plantes : mitten im Zentrum; nicht sehr gross aber hübsch, mit dem Teich. Einer meiner damaligen Lieblingsorte. In einer Ecke gibt es auch ein Vogelhaus mit bunten Papageien. fr.wikipedia.org/wiki/Jardin_des … d%27Angers
Arboretum : nicht gerade in Zentrum, deshalb vielleicht auch nicht sehr auffallend, aber sicher sehenswert, wenn man sich für botanik und Baumarten interessiert. jardinez.com/Parcs-et-jardin … r_185.html
In Lyon: selbstverständlich der Parc de la Tête d’Or. loisirs-parcdelatetedor.com/
Einer der grössten Stadtpärke Frankreichs (aber natürlich nicht mit dem Müncher Englischen Garten zu vergleichen!). Dort gibt es alles, was man sich wünschen kann: See mit Enten und Schwanen, kleine Bahn, Spiele für Kinder, Puppentheater, Ponys, Cafés, Minigolf… Aber auch ein Velodrom, ein Zoopark, Kunststücke, Rasenflächen wo man gehen darf, Rasenflächen wo man nicht gehen darf… und was uns hier genauer interessiert: einen botanischen Garten, einen « alpinen Garten », eine Orangerie, exotische Treibhäuser, vier sehr bemerkenswerte Rosengarten, und überall im Park bemerkenswerte Bäume, wie z.B. Ginko bilobas.
Und das ist alles kostenlos.
Am besten im Frühling zu sehen, wegen der Rosen.
Zudem grenzt der Park an die « Cité internationale », die auch einen Blick wert ist.
Da fällt mir ein, dass in der nächsten Ausgabe der « Frankreich erleben » ein Artikel über französische Gärten sein wird. Näheres weiß ich aber nicht, da ich das aktuelle Heft hier nicht habe und auch noch keinen Newsletter habe.
Jetzt der zweite Garten, den Aperdurus vorgeschlagen hat.
Jardin Zen d’Erik Borja, Beaumont-Monteux, Drôme
Auch das Departement Drôme hat seinen « Jardin Remarquable », und diesmal ist es wieder ein japanischer. Gestaltet hat ihn der Landschaftsarchitekt Erik Borja, der auch ein Buch die Komposition von Zen-Gärten geschrieben hat, das sogar auf deutsch erhältlich ist. Siehe unten.
In 38 Jahren ist der Garten auf über drei Hektar angewachsen und eine Oase der Ruhe geworden (nicht, dass es im Drôme an sich besonders laut wäre, aber manchmal kann es nicht still genug sein, oder?). Wie es sich in der japanischen Gartenharmonielehre gehört, werden Steine, Wasser, Laternen und natürlich die Pflanzen symbolhaft platziert. Borja beschränkt sich jedoch nicht nur auf japanische Botanik, sondern bietet auch zwei mediterrane Gärten und auch einen Bambushain.
8€ kostet der Eintritt, geöffnet ist das ganze Jahr.