Hallo liebe Forumer (außer einem)
Ich erzähle euch einen Haufen uninteressantes Zeug, mehr als sonst aus meinen derzeitigen Tagen in Paris.
Mein Beitrag ist völlig belanglos im Zusammenhang, was andere Menschen erlitten haben und welche Konsequenzen das alles nach sich trägt. Ich erzähle es euch trotzdem.
Also die Überschlaumeier brauchen es nicht zu lesen und können gleich zu einem anderen Thema übergehen.
Am Samstag war ich so erschlagen, dass ich nicht aus dem Haus gegangen bin, nicht aus Angst sondern einfach zu kaputt.
Am Sonntag habe ich mich aufgerafft mit meiner Frau in „meinen Hauspark“ (Parc Martin-Luther-King)- zu gehen. Die Sonne und den jungen Leuten verschiedenster Herkunft beim Fußball- und Baskettballspielen zuzusehen hat gut getan und dann kam doch wieder Trauer auf, wenn ich die Allerkleinsten auf Schaukeln sehe und daran denken muss, was auf sie zukommt.
Ansonsten habe ich den Eindruck, dass ganz Paris ruhiger geworden ist, dass man sich höflicher als sonst benimmt, aber das kann auch nur meine Einbildung sein.
Was Sicherheitsmaßnahmen in meinem Viertel angeht, stelle ich nur fest, dass vermehrt Autos abgeschleppt werden.
Was drollig ist, ich gebe mit Jeans, Turnschuhen und schwarzem Rucksack anscheinend das Profilbild eines Diebes ab und in manchen Supermärkten wird mir der Rucksack mit Plastikbänder verschnürt. Jetzt ist es umgekehrt. Ich muss meinen Rucksack öffnen bevor ich in den Supermarkt gehe. Aber alles geht äußerst höflich zu. Und als ich wieder raus ging, hat dann tatsächlich der Alarm geklingelt und ich gehe wieder zurück zum Wachmann oder wie man das nennt und will ihm mein Kassenticket und Rucksack zeigen und er will gar nichts sehen und sagt nur ist schon gut und winkt mich durch.
Heute wieder im Supermarkt und hinter mir blökt eine kleine Oma die Kassiererin an „Mach schneller, mach schneller „, aber aus Spaß und fragt gleich hinterher, „Wie geht’s dir?“.
Das sind so kleine Momente, die einen nicht vollkommen verzweifeln lassen.
Und daran denkend habe ich auch eine einstündige Tortur beim Zahnarzt überstanden, der mir mal erzählt hat, dass er sich einen Audi kaufen will.
Und während ich gerade in einer Position war, die es mir unmöglich machte, das deutsche Vaterland zu verteidigen, fängt er an über Merkel und Volkswagen zu mosern. Als er dann noch gesagt hat, er hätte seinen deutschen Mikrowellenherd weggeschmissen, musste ich doch lachen und habe geschlabbert, er soll doch mal hinten draufgucken, ob das sein Ding nicht trotz deutscher Marke aus China stammt und er antwortete, die Stadt kenne er nicht.
Ja das ist alles unwichtig, ich weiß. Ich will eigentlich nur sagen, wir leben hier weiter.
Und ich möchte noch ein Zitat von Doug Larson hinterher werfen, das ich heute gelesen habe:
Unterschätzt nicht den Mut der Franzosen!
Sie haben entdeckt, dass Schnecken essbar sind!